Handels-KV: Ringen um höhere Gehälter

Für die mehr als 500.000 Angestellten im österreichischen Handel beginnen heute die Verhandlungen über einen neuen Kollektivvertrag. Die Gewerkschaft drängt auf eine kräftige Gehaltserhöhung. Die Arbeitgeberseite wünschen sich flexiblere Regeln bei der Arbeitszeit.

Morgenjournal, 24.10.2012

Barbara Battisti

Weg vom Niedriglohn

Kein Kollektivvertrag umfasst mehr Beschäftigte, keiner betrifft mehr Frauen. Der Handel gilt noch immer als Niedriglohn-Branche, und dass müsse sich ändern, fordert die Gewerkschaft. Derzeit verdient eine Vollzeitkraft im Handel mindestens 1.350 Euro brutto im Monat, künftig sollten es 1.400 Euro sein, sagt der Vizechef der Gewerkschaft der Privatangestellten GPA, Karl Proyer.

Mehr Urlaub

Weiteres Anliegen der Gewerkschaft ist die sechste Urlaubswoche, die Beschäftigte derzeit nur dann bekommen, wenn sie 25 Jahre durchgehend im selben Unternehmen arbeiten. Laut Gewerkschaftsangaben kommen derzeit nur fünf Prozent der Handelsangestellten in den Genuss einer sechsten Woche Urlaub.

Eine Änderung der Urlaubsregelung wollen auch die Arbeitgeber: Der Kollektivvertrag sollte in dieser Frage flexibler werden und auch eine Auszahlung von Resturlauben ermöglichen. Das würden sich auch viele Beschäftigte wünschen, meint Handelsobfrau Bettina Lorentschitsch.

Mehr Samstagsarbeit

Eine neue Regelung soll es auch bei der Samstagarbeit geben: Derzeit dürfen Handelsangestellte nur an jedem zweiten Samstag arbeiten, aus Sicht der Arbeitgeber ist das nicht mehr zeitgemäß, und auch viele Handelsangestellte wollen an diesen umsatzstarken Tagen öfter arbeiten dürfen. Dieses Thema wird aber abseits des Kollektivvertrags in eigenen Arbeitsgruppen verhandelt.

Mehr Samstagsarbeit

Eine neue Regelung soll es auch bei der Samstagarbeit geben: Derzeit dürfen Handelsangestellte nur an jedem zweiten Samstag arbeiten, aus Sicht der Arbeitgeber ist das nicht mehr zeitgemäß, und auch viele Handelsangestellte wollen an diesen umsatzstarken Tagen öfter arbeiten dürfen. Dieses Thema wird aber abseits des Kollektivvertrags in eigenen Arbeitsgruppen verhandelt.

Messlatte Metaller

GPA-Chef Wolfgang Katzian hat die Sicherung der Kaufkraft als Schwerpunktthema der diesjährigen KV-Verhandlungen definiert. Vergangenen Freitag einigte sich die Gewerkschaft mit dem größten Metaller-Fachverband auf einen Lohnanstieg um bis zu 3,4 Prozent für die 120.000 Beschäftigen der Maschinen- und Metallwarenindustrie. Traditionell liegt der Abschluss im Handel darunter.

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