Handelsgewerkschaft: "Genug Geld zum Verteilen"
Die Vertreter der Handelsangestellten fordern einen KV-Abschluss deutlich über der Inflationsrate. Handelsgewerkschafter Manfred Wolf sagt im Ö1-Interview, der Handel habe gut verdient. Der Arbeitgeberforderung nach mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten steht Wolf ablehnend gegenüber.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 24.10.2012
Handelsgewerkschafter Manfred Wolf von der Gewerkschaft der Privatangestellten im Gespräch mit Christian Williwald.
"Genug Geld da zum Verteilen"
Wolf will vor Beginn der Gehaltsverhandlungen keinen konkreten Prozentsatz nennen und schildert seine Verhandlungsposition so: "Unser Ziel ist, dass die Beschäftigten im Handel ihre Rechnungen bezahlen können und dass auch ein bisschen was überbleibt." Der Handel habe jedenfalls genug verdient, so Wolf: "Es ist genug Geld da zum Verteilen und wir werden einen entsprechend hohen Abschluss über der Inflationsrate anstreben."
Streitthema Flexibilität
Zum heißen Thema flexible Arbeitszeiten meint Wolf, "ich wüsste nicht, was da noch flexibler werden sollte." Die Gewerkschaft wolle eher darüber reden, dass es gute Arbeitsbedingungen für die Menschen in den Geschäften gibt. Die Menschen wollten Sicherheit und gute Einkommen. Was mehr und flexiblere Samstagsarbeit betrifft, sei man im Gespräch, aber man lasse sich nichts aufzwingen. Die Regelung dürfe jedenfalls nicht verschlechtert werden.
Sechs Wochen Urlaub
Eine weitere Forderung betrifft die Urlaubsregelung: Wer länger als 25 Jahre im Handel arbeitet, soll sechs Wochen Urlaub bekommen, "wie alle anderen Arbeitnehmer in Österreich auch", so Wolf. Die Aussage der Arbeitgeber, sie würden Urlaube auszahlen, damit die Leute genug Geld bekommen, sei "sozialpolitischer Zynismus".