US-Budgetstreit belastet Börsen

Die Wall Street verfolgt mit Sorge den Streit um den US-Haushalt. Die Anleger halten sich zurück, das lässt die wichtigsten Aktienkurse fallen. Zum Haushaltsstreit tritt noch eine weiteres Problem: Die USA nähern sich ihrem Schuldenlimit. Schon vor über einem Jahr waren die USA am Rande der Zahlungsunfähigkeit. Nun drängt die Zeit wieder.

Morgenjournal, 27.12.2012

Barbara Battisti

Anleger warten ab

Die Finanzmärkte beobachten mit Sorge, ob die USA ihr Haushaltproblem doch noch in den Griff bekommen. Die Anleger warten ab und halten sich zurück – das hat man gestern an der Wall Street am ersten Handelstag nach Weihnachten ganz deutlich beobachten können: Die wichtigsten Aktienindizes sind gefallen. In Europa sperren die Börsen ja erst heute wieder auf. Insgesamt überwiegt an den Finanzmärkten die Angst, dass die USA durch den Haushaltsstreit in die Rezession stürzen könnten – und wenn die weltgrößte Volkswirtschaft schrumpft, hätte das weitreichende Folgen.

USA nähern sich Schuldenlimit

Der Haushaltsstreit ist nicht das einzige Problem: Die USA werden ausgerechnet jetzt wieder ihr Schuldenlimit erreichen. Das bedeutet konkret, dass die USA ihre Rechnungen nicht mehr bezahlen können und auch ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen können. US-Finanzminister Timothy Geithner kann sich zwar noch ein wenig Spielraum verschaffen und durch veränderte Rechnungslegung rund 200 Milliarden Dollar einsparen. Aber auch hier tickt die Uhr unüberhörbar.

Die Geschichte wiederholt sich

Vor rund eineinhalb Jahren war das Schuldenlimit schon einmal erreicht und die USA waren am Rande der Zahlungsunfähigkeit. Damals haben die Republikaner zwar zugestimmt, die Schuldengrenze hinaufzusetzen, allerdings nur, weil Präsident Obama versprochen hat, ein Sparprogramm umzusetzen. Diesmal drängt der Präsident darauf, dass die Schuldengrenze für zwei Jahre angehoben wird – und er lehnt es strikt ab, dass diese Frage Teil der Verhandlungen im Haushaltsstreit wird.