ÖVP will Zivildienst auch für Frauen

Wehrpflicht für Frauen - das wird es in Österreich - falls überhaupt je - in absehbarer Zeit nicht geben, selbst wenn laut Einschätzung des Verfassungsrechtlers Heinz Mayer eine solche im Raum stehen könnte, falls die Wehrpflicht bestehen bleibt - eine Einschätzung, die von anderen Verfassungsrechtlern nicht geteilt wird. Auf freiwilliger Basis dürfen Frauen allerdings zum Heer. Die ÖVP will jetzt ähnliches für den Zivildienst. Innen-Ministerin Johanna Mikl-Leitner schlägt vor, den Zivildienst auch für Frauen zu öffnen, allerdings ohne Verpflichtung.

"2012 – ein Zivildienst-Erfolgsjahr“

Der Zivildienst erfreut sich zunehmender Beliebtheit, sagt Innenministerin Johanna Mikl-Leitner: "Allein im Jahr 2012 waren 13.869 junge Männer als Zivildiener im Einsatz. Das heiß, so viele helfende Hände wie nie zuvor. Trotz rücklaufender Geburtenrate gehen uns die Bewerber für den Zivildienst nicht aus. Eine Erfolgsgeschichte, die wir fortschreiben wollen und wo wir vor allem den Einsatzorganisationen – dem roten Kreuz, den Johannitern, den Behinderteneinrichtungen – volle Planbarkeit garantieren, mit dem Zivildienst."

"Zivildienst für Frauen öffnen“

Vier von zehn jungen Männern, die tauglich sind, machen Zivildienst und die Innenministerin sagt erstmals, wie aus Sicht der ÖVP, der Zivildienst reformiert werden soll: "Derzeit sind es beim Zivildienst nur Männer, es gibt hier aber Überlegungen, nach dem 20. Jänner darüber nachzudenken, ob wir auf freier Basis, den Zivildienst auch öffnen für Frauen." Es gäbe hier eine sehr große Nachfrage, der man nachkommen wolle.

Erst befragen – dann nachdenken

Nach der Volksbefragung könnte dann konkret über eine Öffnung des Zivildienstes auch für Frauen geredet werden: "Am 21. werde ich dann einladen – sollte die Bevölkerung pro Wehrpflicht und pro Zivildienst stimmen – zu einem runden Tisch, und das Thema Öffnung des Zivildienstes für Frauen auch umfassend diskutieren." Kommen sollten alle Einrichtungen, die derzeit, Zivildiener auch in Anspruch nehmen.

Morgenjournal, 9. 1. 2013