Mali: Frankreich greift ein

Jetzt ist es offiziell: Französische Soldaten kämpfen in Mali an der Seite der Regierungstruppen, um deren Offensive gegen die islamistischen Rebellen zu unterstützen. Der Norden Malis wird schon seit Monaten von Islamisten beherrscht, ihr Vormarsch in den Süden soll gestoppt werden. Die Operation gegen die Rebellen werde solange dauern wie notwendig, erklärte Frankreichs Präsident Francois Hollande.

Morgenjournal, 12.1.2013

Angst vor Islamisten

Die Offensive gegen die islamistischen Rebellen in Mali ist erst seit einigen Stunden im Gang und schon wird ein erster militärischer Erfolg gemeldet. Den Regierungstruppen ist es mit Hilfe der Soldaten aus Frankreich gelungen, die strategisch wichtige Stadt Konna zurückzuerobern. Der französche Außenminister Laurent Fabius bestätigte in diesem Zusammenhang einen Angriff der französischen Luftwaffe.

Dass die Al-Kaida-nahen Aufständischen, die seit April den Norden Malis kontrollieren, in den vergangenen Tagen stetig in Richtung Süden vorgerückt sind, hat den UNO-Sicherheitsrat dazu veranlasst, rasch internationale Truppen zu entsenden. Man befürchtet, in Mali könnte ein terroristischer Staat entstehen.

Auch USA könnten einsteigen

Vor allem Dioncounda Traoré , der Interimspräsident Malis, sieht raschen Handlungsbedarf. Er verkündete den Ausnahmezustand. "Die Islamisten zwingen uns zu diesem Krieg", sagte Traoré. Er forderte die Bevölkerung auf, sich geschlossen am Kampf um die Rückeroberung der besetzten Gebiete zu beteiligen. Die Armee werde nun massive Vergeltung üben, so Traoré. Der Übergangspräsident bestätigte außerdem, dass neben den Truppen aus Frankreich auch Soldaten aus Nigeria und dem Senegal im Einsatz seien.

Angeblich will sich auch Washington in die Militäroperation in Mali einschalten. Die Nachrichtenagentur AFP zitiert einen US-Regierungsvertreter: Man erwäge eine Unterstützung der französischen Truppen mit Geheimdienstinformationen und logistischem Beistand, dabei könnten auch Aufklärungsdrohnen zu Einsatz kommen.