Jahresinflation 2012 blieb bei 2,4 Prozent
Die Inflationsrate ist in Österreich im Gesamtjahr 2012 nur auf 2,4 Prozent zurückgegangen - nach 3,3 Prozent im Jahr davor. Im Dezember blieb die Rate mit 2,8 Prozent ebenso hoch wie im Vormonat November. Für 2013 erwarten das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) und das Institut für Höhere Studien (IHS) einen Rückgang auf 2,1 bzw. 1,8 Prozent im Gesamtjahr.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 16.1.2013
Internationaler Teuerungstrend
Vor allem Nahrungsmittel sind 2012 teurer geworden, bei Gemüse etwa lag der Anstieg im Dezember sogar bei 13 Prozent. Das sei ein internationaler Trend in der Euro-Zone und der gesamten westlichen Welt, sagt Josef Baumgartner vom WIFO. Zurückzuführen sei er auf höhere Vorproduktpreise aufgrund der Dürre vor allem in den USA im vergangenen Jahr.
Insgesamt sind die Kosten für den täglichen Einkauf, erfasst im "Mikro-Warenkorb", um 3,2 Prozent gestiegen. Der durchschnittliche wöchentliche Einkauf im "Mini-Warenkorb" war sogar um 3,7 Prozent teurer - dafür waren vor allem die Preiserhöhungen bei den Treibstoffen und bei Kaffee verantwortlich.
Gebührenerhöhungen
Unter "Administrierte Preise" werden von der Statistik Austria die Preise zusammengefasst, die gesetzlich geregelt sind oder von Bund, Ländern oder Gemeinden festgelegt werden: Da ist etwa die Kindergartengebühr um 14 Prozent gestiegen, die Parkgebühr um 13 oder die Wassergebühr um 8 Prozent. Die Liste der Dinge, die 2012 billiger geworden sind, ist nicht besonders umfangreich. Herausstechend sind Handys, sie waren um 38 Prozent billiger als 2011.
Teures Wohnen
Ein Österreich-Spezifikum ist das Thema Wohnen, sagt WIFO-Experte Josef Baumgartner: Vor allem bei den Mieten seien die Steigerungen etwas höher als im internationalen Vergleich und erhöhten die Inflationsrate insbesondere in der zweiten Jahreshälfte gegenüber dem EU-Wert. Im Euro-Raum lag die jährliche Inflationsrate im Dezember bei 2,2 Prozent, EU-weit waren es 2,3 Prozent.
Heuer Rückgang erwartet
Auch wenn die Teuerungsrate gegen Ende des Jahres konstant hoch war und die Wirtschaftsprognosen nicht besonders gut sind: Vorerst lässt man die Inflationsprognose auch nach den neuesten Daten unverändert, sagt Josef Baumgartner und rechnet mit 2,1 Prozent Inflationsrate für 2013. Das IHS, das Institut für Höhere Studien rechnet mit einem Rückgang auf 1,8 Prozent im Gesamtjahr. Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny hat Ende Dezember erklärt, in den nächsten zwei Jahren werde die Teuerungsrate in Österreich unter 2 Prozent sinken.