Algerien: Ausländer als Geiseln

Islamistische Rebellen haben auf einem algerischen Gasfeld mehr als 40 Ausländern als Geiseln genommen. Sie fordern, dass Frankreich sofort aus Mali abzieht. Einigen Ölarbeitern soll mittlerweile die Flucht gelungen sein. Unter den Geiseln befindet sich neben Norwegern, Briten und Japanern, auch ein Österreicher.

Mittagsjournal, 17.01.2013

36-jähriger Niederösterreicher unter den Geiseln

Bei dem Mann handelt es sich um einen 36-jährigen Niederösterreicher, der auf dem Gasfeld gearbeitet hat. Man beziehe sich dabei auf Informationen seiner Arbeitgeber, heißt es aus dem österreichischen Außenministerium. Wir stehen nun in engem Kontakt mit den algerischen Behörden und den anderen betroffenen Ländern, so Ministeriumssprecher Martin Weiß. In der Hand der Geiselnehmer befinden sich Briten, Norweger, Japaner, Philippinen und auch ein Franzose.
Gegenüber dem französischen Nachrichtensender France 24 schildert dieser via Telefon den Überfall: "Unsere beiden Basen wurden gestürmt. Im Morgengrauen haben sie uns dann zusammengetrieben."

20 schwer bewaffnete Entführer

Die etwa 20 Entführer sollen schwer bewaffnet sein und Sprengstoffgürtel tragen. Angeführt wird die Terrorgruppe von dem einäugigen Islamisten Moktar Belmoktar. Die Geiselnahme ist Rache für Frankreichs Militärintervention in Mali und dafür, dass Algerien für die französische Luftwaffe den Luftraum geöffnet hat, so die Begründung der Entführer. Algeriens Innenminister Kablia bestätigt in einem ersten Resumee den Vorfall: Ein Brite und ein Algerier wurden bei dem Übefall getötet. Mehr als 40 Ausländer sind als Geisel genommen. Die Entführer wollen nun mit den Geiseln das Land verlassen, erklärt Kablia, doch das werde Algerien nicht zulassen.

Verhandlungen oder Befreiungsversuch

Das Gelände des Gasfeldes ist nun von den algerischen Sicherheitskräften umstellt. Es gibt für die Geiselnehmer jetzt keine andere Möglichkeit mehr: Entweder sie verhandeln darüber, wie sie da herauskommen, oder die Lage bekommt eine völlig andere Wendung, deutet der algerische Innenminister einen möglichen Befreiungsversuch an.