EU-Sondertreffen zu Mali-Mission

Seit dem Wochenende sind französische Soldaten in Mali im Einsatz, um die Islamisten zurückzudrängen. Die Franzosen arbeiten mit der malischen Armee zusammen. Die Rebellen sind besser organisiert und ausgerüstet als erwartet, deshalb will die EU früher als geplant ihre Unterstützung für Mali starten.

Mittagsjournal, 17.01.2013

EU-Mission in Mali früher als geplant

Dass es eine EU-Ausbildungsmission in Mali geben soll, ist vor Monaten beschlossen worden. Doch weil sich die Lage im westafrikanischen Land zugespitzt hat, wollen die EU-Außenminister die Mission beschleunigen. Trotzdem können die rund 200 Berater vermutlich erst Mitte Februar entsandt werden. Am Wochenende soll ein Aufklärer-Team nach Mali reisen, um die Mission vorzubereiten. Die Berater sollen im sicheren Süden des Landes stationiert werden.

EU stimmt französischen Einsatz zu

Die zentrale Frage bei der heutigen Sondersitzung ist außerdem, wie die Ausbildung der malischen Soldaten ablaufen soll. Denn derzeit kämpfen sie gegen die Islamisten im Norden des Landes. Vor ihrem Treffen signalisieren die EU-Außenminister ihre Zustimmung zum französischen Kampfeinsatz. So etwa der niederländische Minister Frans Timmermanns: "Es ist im Interesse Europas, dass die Jihaddisten und Terroristen Mali nicht in ihre Kontrolle bringen. Daher unterstütze ich die französische Aktion voll. Und wir werden sehen, was gebraucht wird, damit das ein Erfolg wird."

Österreich will sich nicht beteiligen

An den heutigen Beratungen nimmt auch der malische Außenminister Tièman Coulibally teil. "Wir werden von ihm hören, wie wir dabei helfen können, die Sicherheit der malischen Bevölkerung zu verbessern und wie wir dauerhaften Frieden in Mali sichern können", sagt die irische Ministerin Lucinda Creighton. Wie viele Länder sich an der EU-Ausbildungsmission beteiligen werden, steht noch nicht fest. Vorab haben bereits einige Länder ihre Unterstützung signalisiert, darunter Deutschland, Belgien, Italien und Großbritannien. Österreich will sich vorerst nicht an der Mission beteiligen.

EU will sich nicht am Kampfeinsatz beteiligen

Neben militärischen Beratern will die EU auch humanitäre Hilfe für Mali bereit stellen. Auf keinen Fall wollen sich die Europäer an Kampfhandlungen in Mali beteiligen. Der französische Einsatz wird daher nur von einzelnen Ländern logistisch unterstützt. Dass Frankreich zusammen mit Truppen der malischen Armee und der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas erfolgreich ist, ist für Europa von höchstem Interesse. Sonst bestehe laut den EU-Außenministern die Gefahr, dass sich die Kämpfe auf andere Staaten der Region ausbreiten könnten. Ein instabiles Nordafrika wäre für Europa eine wahre Bedrohung.