Geiselnahme in Algerien

In Algerien ist die Lage in einer Gasförder-Anlage, wo Terroristen gestern Geiseln genommen haben, total unübersichtlich. Die algerische Armee hat am Nachmittag versucht, die Geiseln zu befreien. Ob das gelungen ist, das ist aber unklar. Die Militär-Aktion dürfte viele Opfer gefordert haben.

Abendjournal, 17.01.2013

Blutige Befreiungsaktion

Was sich derzeit in der Gasförderanlage In Amina im Südosten Algeriens genau abspielt, ist äußerst unübersichtlich. Klar ist nur, dass die algerische Armee vor wenigen Stunden eine Militäraktion gegen die Geiselnehmer gestartet hat. Und die scheint derzeit noch im Gange zu sein. Dabei dürfte es sich um eine äußerst blutige Befreiungsaktion handeln. Von der Luft aus wurde mit Kampfhubschraubern die Anlage beschossen. 15 Geiselnehmer wurden dabei getötet, berichten mauretanische Medien, die enge Kontakte zu den islamistischen Geiselnehmern haben. Sie haben auch verbreitet, dass bei dem Angriff der algerischen Armee auch zahlreiche Geiseln umgekommen seien, und zwar 34 von insgesamt 180 Entführten.

4 Geiseln befreit

Überprüfbar sind diese Angaben derzeit nicht, es gibt von algerische Seite dazu keine offiziellen Stellungnahmen. Selbst die Militäraktion gegen die Entführer hat Algerien nur indirekt gegenüber Großbritannien und Norwegen bestätigt. Aus diesen beiden Ländern stammen die Mitbetreiberfirmen der betroffenen Gasförderanlage. Das Einzige, was die algerischen Behörden bisher offiziell mitteilten, ist, dass 4 ausländische Geiseln bei der Aktion befreit wurden. Zuvor schon gab es Meldungen, wonach eine größere Gruppe von algerischen und westlichen Geiseln fliehen konnte. Das Schicksal der österreichischen Geisel, die sich ebenfalls in der Hand der Islamistengruppe befunden haben soll, ist aber weiterhin unklar.