Vergewaltigungsopfer abgewiesen
In Köln ist eine vergewaltigte Frau von zwei katholischen Krankenhäusern abgewiesen worden. Mit dem Argument: Ein Beratungsgespräch über einen möglichen Schwangerschaftsabbruch nach einer Vergewaltigung widerspreche den Grundsätzen der katholischen Kirche.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 17.01.2013
Mit k.o.-Tropfen betäubt und vergewaltigt
Die junge Frau ist offenbar auf einer Party in Köln mit k.o.-Tropfen betäubt und vergewaltigt worden und erst am nächsten Tag auf einer Parkbank aufgewacht. Die Notfallärztin wollte sie in nahegelegene - zwei katholische - Kliniken einweisen zur Untersuchung und Beweissicherung. Doch ihre Patientin wurde zwei Mal abgewiesen: "Weil dann ja auch über die Pille danach aufgeklärt werden müsste und dass dieses aber nicht vereinbar sei mit dem christlichen Gedankengut."
"Pille danach" könne man nicht verschreiben
Die Kölner Polizeisprecherin bestätigt den Fall: "Wir wissen, dass die Geschädigte abgewiesen worden ist, und sind dann mit ihr zusammen zum evangelischen Krankenhaus gefahren und dort sind alle Untersuchungen durchgeführt worden, die wir für ein Strafverfahren benötigen." Das Erzbistum Köln spricht von einem Missverständnis. Die Frau hätte versorgt werden müssen. Die so genannte "Pille danach" könne man allerdings selbst bei Vergewaltigungsopfern aus ethischen Gründen nicht verschreiben.