Zemeckis Film-Drama "Flight"

Mit dem Pilotendrama "Flight" läuft diese Woche der neue Spielfilm von Robert Zemeckis in den heimischen Kinos an. Die Hauptrolle spielt der amerikanische Schauspielstar Denzel Washington, der für seine Darstellung auch für einen Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert ist. Autor John Gatins ist für das beste Drehbuch nominiert.

Morgenjournal, 23.1.2013

Der Pilot Whip wird zum Helden, nachdem er auf spektakuläre Weise ein Passagierflugzeug auf einem Feld landet. Eine Bruchlandung, bei der fast alle der über 100 Passagiere wie durch ein Wunder überleben. Doch Whip war zum Absturzzeitpunkt betrunken, stand unter Drogen.

Das Drehbuch von "Flight" stammt aus der Feder von "Real Steel"-Autor John Gatins, der zwölf Jahre lang am Skript gearbeitet hat. Als er es dann zum ersten Mal gelesen habe, erzählt Regisseur Robert Zemeckis, habe er sofort gewusst, dass das eine außergewöhnliche Vorlage sei. Er habe zu keinem Zeitpunkt gewusst, wie die Geschichte enden würde, und das, so Zemeckis, sei immer ein gutes Zeichen.

Mehrdimensionaler Streifen

Spektakulär inszenierter Katastrophenfilm, Drogen-Drama, Charakterstudie und Prozessthriller: "Flight" funktioniert auf mehreren Ebenen. Und dabei verlässt sich Regisseur Robert Zemeckis nicht auf Showeffekte, sondern konzentriert sich nach wenig Action ganz auf die Figuren, die sich in einem Gerüst aus Lügen und Maskerade immer neu positionieren müssen. Der Titel "Flight" steht dann nicht mehr nur für den "Flug" sondern auch für "Flucht" - der Flucht vor sich selbst, dem Absturz des Helden.

Schon in der Eröffnungsszene des Films zeigt Zemeckis den Piloten, wie er nach einer durchzechten Nacht in einem Hotelzimmer erwacht. Noch schnell einen Schluck Bier, eine Line Koks und dann mit Sonnenbrille in das Cockpit. Damit ist die Fallhöhe dieses Helden vorgegeben, dessen persönlicher Sturzflug getragen wird von Denzel Washington in einer seiner besten Performances seit langem.

Rückkehr zum Realfilm

Für Robert Zemeckis ist "Flight" die Rückkehr zum Realfilm, nachdem er in den letzten Jahren ausschließlich Animationsfilme - wie etwa "Der Polarexpress" - realisiert hat. Dabei fühle es sich für ihn selbst gar nicht wie eine Rückkehr an, so der Regisseur. Er habe schließlich immer Filme gemacht und ob man mit der Kamera und mit Schauspielern arbeitet oder eben virtuell produziert - mache für ihn keinen Unterschied.

Im Falle von "Flight" kann man jedenfalls von einer geglückten Zusammenarbeit Zemeckis mit seinen Darstellern sprechen, einem illustren Starensemble, das neben Denzel Washington, Bruce Greenwood, Don Cheadle, Kelly Reilly und John Goodman komplettieren.

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