Einzelhandel: Online-Geschäft immer wichtiger
Für den österreichischen Einzelhandel war 2012 kein einfaches Jahr: Trotz steigender Kosten sind die Umsätze aber konstant geblieben. Immer wichtiger wird auch in Österreich der Online-Handel, die Wirtschaftskammer will die Händler daher Internet-fit machen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 24.1.2013
"Einschulung" für Händler
4,5 Milliarden Euro geben die Österreicher jedes Jahr für Einkäufe im Internet aus - Tendenz steigend. Aber nur 1,9 Milliarden Euro davon kommen dem österreichischen Einzelhandel zu Gute. Die Wirtschaftskammer will den heimischen Handel jetzt dazu motivieren, stärker im Internet aufzutreten. Handelsobfrau Bettina Lorentschisch kündigt für den 5. Juni den Start einer "Roadshow" gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium an, um die Händler ins Internet "einzuschulen".
"Beratungsdiebstahl" kein Thema
Onlinehändler in Österreich müssen allerdings höhere Steuern zahlen und strengere Umweltrichtlinien erfüllen als viele ihrer Mitbewerber in anderen EU-Ländern. Dieser Wettbewerbsnachteil sollte durch EU-weit einheitliche Regeln beseitigt werden, fordert die Wirtschaftskammer. Weniger Sorgen macht sich Handelsobfrau Lorentschitsch über den "Beratungsdiebstahl", bei dem sich Kunden in Fachgeschäften beraten lassen, um dann im Internet einzukaufen. Es gebe auch den umgekehrten Fall, dass man sich die Informationen im Internet hole und dann die Produkte im stationären Einzelhandel kaufe.
Größere Strukturveränderung
Bei einem Gesamtjahresumsatz von 53 Milliarden Euro in Österreich macht der Internethandel aber nicht einmal ein Zehntel aus. Eine große Herausforderung bleibt, dass etwa ein Drittel der heimischen Einzelhändler auch im Vorjahr keine Gewinne gemacht haben. Als Gegenstrategie gibt es neue Formen der Zusammenarbeit, etwa Buchhandel mit Elektroanbieter. Generell sei nun eine stärkere Umwälzung und Strukturveränderung im Handel im Gange.
Optimistischer Ausblick
Für heuer ist Handelsobfrau Lorentschisch optimistisch: Nach zwei Jahren sehr guter Kollektivvertragsabschlüsse werde etwas mehr in den privaten Konsum fließen, wenn es nicht wieder zu Gebühren- und Abgabenerhöhungen komme. Dazu kommen die niedrige Arbeitslosigkeit in Österreich und die positiven Prognosen der Wirtschaftsforscher.
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