AUA-Betriebsrat: "Das Fass ist voll"

Am Vormittag hat am Flughafen Wien eine Betriebsversammlung stattgefunden, die die Betriebsräte von Bord- und Bodenpersonal erstmals gemeinsam abgehalten haben. Rund 1.200 AUA-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben daran teilgenommen. Das sei ein klares Zeichen an den Vorstand, dass er eine Zukunftsvision zeigen solle, sagt der Betriebsratschef des Bordpersonals, Karl Minhard, im Ö1-Interview.

Mittagsjournal, 25.1.2013

Der Betriebsratschef des Bordpersonals, Karl Minhard, im Interview mit Birgit Pointner.

Weiter Kritik an Vorstandgehältern

Die AUA-Belegschaft hat laut Minhard den Vorstand in einer Petition außerdem aufgefordert, faire Bedingungen zu schaffen und die Gehälter sowie Boni und Pensionszahlungen offenlegen. Der Betriebsrat bekräftigt, er habe Informationen, dass die Gehälter des Vorstands erhöht worden seien - was AUA-Chef Jan Albrecht im Ö1 Morgenjournal abgestritten hat. Es gebe immer Möglichkeiten, Sonderzahlungen an der Personalvertretung vorbeizuführen, das habe sich auch beim Immofinanz-Prozess gezeigt.

"Das lassen wir uns nicht gefallen"

Die Betriebsversammlung hat laut Minhard vorerst keine Kampfmaßnahmen beschlossen, für die Zukunft seien sie aber nicht auszuschließen.. Man habe als kleinen Erfolg erreicht, dass der Vorstand Verhandlungen über einen Sozialplan für das Bodenpersonal angekündigt habe. Minhard weist auch die Darstellung des AUA-Chefs zurück, dass die Belegschaft hinter dem Kurs des Managements stehe und voll motiviert sei. Albrecht werde von den falschen Leuten beraten, so Minhard. Ein Gesprächsklima mit dem fliegenden Personal gebe es nicht, Albrecht habe seit dem Betriebsübergang kein Gespräch mehr gesucht. Die weitere Vorgangsweise: Man werde weiter auf Verhandlungen drängen und nötigenfalls "mit Maßnahmen erzwingen". Das Fass sei voll, so Minhard. Man sei bereit, zur Sanierung des Unternehmens beizutragen, "nur nicht so, wie der Vorstand mit uns umgeht. Das werden wir uns nicht gefallen lassen."