Ägypten: Warnung vor Staatskollaps

In Ägypten kommt Präsident Mursi zunehmend unter Druck. Seit Tagen kommt es in mehreren Städte zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei. Gestern hat Präsident Mursi dem Militär wieder mehr Rechte zubilligt, es soll für Ruhe sorgen, die Soldaten dürfen wieder Zivilisten festnehmen. Heute hat die Armee zum Zustand des Landes Stellung genommen.

Abendjournal, 29.1.2013

Fast 50 Tote

Der ägyptische Verteidigungsminister Abdel Fattah al Sisi warnt vor dem Zusammenbruch des Staates. Der Konflikt zwischen den verschiedenen politischen Kräften und ihre Differenzen darüber wie Ägypten geführt werden soll, könnte zum Staatskollaps führen, schreibt al Sisi. Denn die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen seien eine Bedrohung für die Sicherheit des Landes. Bei den jüngsten Unruhen in den vergangenen Tagen sind fast 50 Menschen ums Leben gekommen.

Präsident Mursi hat am Wochenende in den Städten Port Said, Ismailia und Suez den Ausnahmezustand verhängt. In diesen drei Städten kontrolliert nun die Armee die Straßen, sie ist aber in der vergangenen Nacht bei den Protesten gegen Präsident Mursi nicht eingeschritten. Verteidigungsminister al Sisi weist daraufhin, dass die Soldaten zum Schutz des Suez-Kanals abgestellt sind, der das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbindet und eine wichtige Einnahmequelle für die ägyptische Regierung ist.

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