Gesundheitsversorgung der Kinder im Argen

Um die Gesundheit österreichischer Kinder steht es im EU-Vergleich schlecht, mahnt einmal mehr die Liga für Kinder- und Jugendgesundheit. Kinder und Jugendliche würden z.B. nur sechs Prozent der Gesundheitsleistungen erhalten, es gebe viel zu wenig Therapieplätze - angesichts der Tatsache, dass die Zahl der seelisch, wie körperlich entwicklungsgestörten Kindern zunehme. Die Kritik der Liga: Österreich sorge nicht gut für seine Kinder.

Mittagsjournal, 30.1.2013

Armutszeugnis für Österreich

Die Zahlen alarmieren. So hat Österreich etwa die höchste Raucher- und Gewalterfahrungsrate bei 15-Jährigen im europäischen Vergleich. Ein Drittel der 15-Jährigen trinke zudem regelmäßig Alkohol. 20 Prozent aller Kinder haben Übergewicht beziehungsweise Ess-Störungen, 17 Prozent eine vom Arzt diagnostizierte chronische Erkrankung oder Behinderung, sagt Kinder- und Jugendpsychiater Klaus Vavrik. Ein Armutszeugnis für Österreich, immerhin seien wir das drittreichste Land Europas.

Viele Eltern seien mit ihren eigenen Lebensgeschichten überfordert, sie würden ihre seelischen Probleme und Gewalterfahrungen oft weiter geben, hinzukommen, Alleinerzieherschaft, Existenznot etc. Kinder würden dadurch geprägt, weiß Adele Lassenberger vom Bundesverband der Österreichischen Kinderschutzzentren.

Denn Fakt ist, zeigen sich die Experten überzeugt, ein 14-Jähriger werde nicht von alleine zum Trinker, Politik und Gesellschaft seien gefordert.

Kinder bräuchten auf jeden Fall eine laute Stimme in der Politik, z.B. eine parlamentarische Kinderkommission. Österreich ist übrigens das einzige Land in der EU, wo die Kinderrechte in einem Bundesverfassungsgesetz verankert sind. Aber ein wesentlicher Punkt fehle dort - das Recht auf körperliche, wie seelische Gesundheit.