Umweltdachverband: Wasser darf nicht gratis sein

Einen neuen Aspekt in die Diskussion über die mögliche Privatisierung der Wasserversorgung hat der Umweltdachverband eingebracht: Die Organisation fordert das Aus für die Gratis-Nutzung von Wasser durch Industrie, E-Wirtschaft oder Tourismus.

Abendjournal, 31.1.2013

Kraftwerke sollen zahlen

Wer Wasser verbraucht soll dafür einen angemessenen Beitrag zahlen, das besagt kurz gefaßt eine EU-Richtlinie. Österreich setzt diese Regelung nur mangelhaft um, kritisiert der Umweltdachverband, E-Wirtschaft, Industrie, Landwirtschaft und Torusimus bekommen Wasser praktisch zum Null-Tarif. So ist zum Beispiel das Wasser für die Beschneiungsanlagen der heimischen Pisten gratis, wenn es aus öffentlichen Gewässern stammt. Und die verbrauchten Mengen seien beträchtlich, stellt Umweltdachverband-Präsident Gerhard Heilingbrunner fest: So würden im Bundesland Salzburg in einem Winter 15 Millionen Kubikmeter Wasser zu Schnee gemacht. "Das ist ein Jahresverbrauch für 400.000 Menschen."

Auch die E-Wirtschaft muss für das Wasser, das sie für ihre Kraftwerke nützt, nicht bezahlen. Hier lässt sich der Staat viel an Steuergeld entgehen, sagt Heilingbrunner und schlägt vor, dass beim Betrieb eines Kraftwerks "0,33 Cent pro 1.000 Kubikmeter Jahresdurchflussmenge der Turbinen eingehoben wird". Das würde rund 500 Millionen Euro pro Jahr bringen. Diese Berechnung sei auch vom Finanzministerium bestätigt worden, erklärt Heilingbrunner.