Syrien: Gesprächsangebot der Opposition

Der blutige Bürgerkrieg in Syrien ist eines der Haupthemen der heute in Kairo beginnenden Konferenz islamischer Staaten. In einem Resolutionsentwurf der Konferenz wird das Regime von Bashar al Assad zum Dialog mit der Opposition aufgefordert. Kommt Bewegung in den Syrien-Konflikt?

Mittagsjournal, 6.2.2013

Volker Perthes, Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik in Berlin, im Gespräch mit Tim Cupal

Politischer Vorstoß

Schon bei der Münchner Sicherheitskonferenz vergangenes Wochenende hat auch der Führer der vom Westen anerkannten syrischen Oppositionsallianz Moaz al-Khatib dem Regime direkte Gespräche angeboten. Die meisten Kräfte der Opposition wüssten, dass der Bürgerkrieg rein militärisch nicht zu gewinnen sei, sagt der deutsche Nahost-Experte Volker Perthes. Moaz al-Khatib habe das Land sicher nicht in den Bürgerkrieg treiben wollen und habe nun als politischer Kopf mit seinem Gesprächsangebot politisch reagiert.

Kampf um Interessen

Dass nun auch Russland von Assad abzurücken scheint, führt Perthes darauf zurück, dass die USA die Respektierung russischer Interessen nach dem erwartbaren Fall des Assad-Regimes signalisiert hätten. Auch auf Seiten des Irans ortet Perthes Bewegung: Die Iraner würden auch mit der syrischen Opposition reden, weil sie diese als echte Kraft anerkennen. Für den Iran gehe es um den Zugang zum Libanon und die direkte Teilnahme am arabisch-israelischen Konflikt. Saudiarabien und Katar wollten umgekehrt den Iran aus dem Libanon und Syrien hinaus drängen.

Jedenfalls werde es immer schwieriger, ein demokratisches System aufzubauen, je länger der syrische Bürgerkrieg dauert, so Perthes.

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