Harti Weirather: Das Geschäft mit dem Sport

Ex-Skirennläufer und Goldmedaillengewinner von Schladming 1982, Harti Weirather, ist jetzt der Chef eines führenden Sportevent-Vermarkters. Im Ö1-Interview bestreitet er, dass das Geschäft mittlerweile die wichtigste Komponente im Skisport ist.

Mittagsjournal, 8.2.2013

Volker Obermayr hat mit Harti Weirather über das Geschäft mit dem Sport gesprochen.

Nicht nur Umsätze

Weirather weist die Ansicht zurück, dass Sport-Events wie die WM hauptsächlich dem Umsatz dienten: "90 Prozent der Sportler, die sich da in Schladming vom Berg herunterstürzen, die fahren ganz sicher nicht um Umsätze, sondern um sich selber was zu beweisen und gut auszuschauen für ihre Land. Wenn dann für die Besten der Besten die Möglichkeit da ist, wirtschaftlich mitzupartizipieren, dann umso besser."

Hindernis Korruptionsbekämpfung

Für Sponsoring-Projekte würde Weirather auf Marcel Hirscher setzen, weil der die wichtige junge Zielgruppe anspreche. Sein Geschäft sei durch die Anti-Korruptionsregeln schwieriger geworden, vom Einladungsprocedere, etc. Weirather glaubt, dass der Gesetzgeber da über Ziel hinausgeschossen habe. Die meisten Fälle hätten mit Korruption und Anfüttern überhaupt nichts zu tun. "Wenn man Geschäfte nicht mehr anbahnen darf, dann können wir zusperren. Geschäfte werden immer zwischen Menschen gemacht und nicht zwischen Maschinen."

Zweite Karriere

Am 6. Februar 1982 hatte der Tiroler Hartmann „Harti“ Weirather auf der WM Abfahrt in Schladming mit 1:55:10 die Goldmedaille errungen und zwar die einzige des ÖSV Teams. Heute ist der 55 Jahre alte Harti Weirather in Schladming zum einen Vater einer Rennläuferin (Tina Weirather) und – mit seiner Frau Hanni Wenzel – der Chef des wichtigsten Vermarkters. Seine Firma WWP arbeitet seit Jahren eng mit dem ÖSV zusammen und kümmert sich um die Sponsoraktivitäten Dutzender Firmen – nicht nur für den Skisport sondern auch für Formel eins Teams oder Fußballklubs der europäischen Spitzenklasse.