Robert Capa: Fotoreportagen aus China

Der gebürtige Ungar Robert Capa arbeitete jahrelang als Kriegsfotograf, im spanischen Bürgerkrieg, im Zweiten Weltkrieg. Er starb 1954, als er im heutigen Vietnam auf eine Landmine trat. Die Leica Galerie in Wien zeigt nun Fotografien, die Capa 1938 im von Japan besetzten China machte. Die Ausstellung ist bis Mitte April zu sehen.

Morgenjournal, 12.2.2013

Mit seinen Fotoreportagen aus dem Spanischen Bürgerkrieg wurde Robert Capa berühmt. 1938 nahm er den Auftrag des amerikanischen "LIFE"-Magazins an, von der japanischen Invasion und dem chinesischen Widerstand zu berichten. Marie Röbl, Leiterin der Fotosammlung der Organisation Westlicht, hat die Ausstellung in der Leica Galerie in Wien zusammengestellt.

Mehr als brutale Schlachtszenen, interessierten Capa die Auswirkungen des Krieges auf die Bevölkerung. Insgesamt sieben Monate verbrachte Capa als Fotograf und als Filmkameramann in China.

Zu sehen sind Fotos von Szenen aus dem Kriegsalltag, etwa von geflüchteten Frauen und Kindern, die mit Hausrat und Tieren in einem Graben Unterkunft gefunden haben oder von Studenten-Volontären, die einen Verwundeten versorgen. Fotografisch festgehalten sind auch Auswirkungen einer besonders drastischen Maßnahme zur Abwehr der japanischen Armee: auf Befehl von Chiang Kai-Shek wurden ganze Landstriche um den Gelben Fluss geflutet, indem die Dämme zerstört wurden. Über eine Million Chinesen kamen bei dieser sogenannten "kriegsbedingten Naturkatastrophe" ums Leben.

Das Metier von Robert Capa, die Reportagefotografie, wurde von den Leica-Entwicklungen revolutioniert. Erst die handlichen Kleinbildkameras mit lichtstarken Objektiven ermöglichten den Fotografen, schnell auf das Geschehen zu reagieren und den Auslöser im richtigen Moment abzudrücken.

Die Ausstellung "Robert Capa. China 1938" ist bis Mitte April zu sehen.

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Leica Galerie - Robert Capa