Valentins-Konzert: Absage der Seer

Die Gratis-Valentinskonzerte auf Einladung der Freiheitlichen sind das Thema derzeit im Kärntner Wahlkampf. Landesrat Harald Dobernig soll Geld aus dem Landesbudget abgezweigt haben, um die vier Konzerte zu bezahlen, so der Vorwurf von SPÖ, ÖVP und Grünen. Stimmenfang, Amtsmissbrauch, Wahlkampf auf Kosten der Steuerzahler - die Freiheitlichen wollen von all dem nichts wissen. Die bekannteste Gruppe, die hätte auftreten sollen, hat nun abgesagt. Die Seer wollen mit dem Polit-Streit nichts zu tun haben.

Abendjournal, 14.2.2013

Absage per E-Mail

Dem ORF-Radio liegt ein E-Mail des Seer-Managements vor: Darin heißt es, Unter den aktuellen Voraussetzungen werden die Seer
am Sonntag kein Konzert in Villach spielen, gerne zu einem späteren Zeitpunkt, wenn die Musik wieder im Vordergrund steht und - fett gedruckt - die gesamte Kärntner Bevölkerung.

Man sei im August angefragt worden und habe im November einen Vertrag mit der Volkskulturabteilung des Landes abgeschlossen - erst als im Dezember Neuwahlen vereinbart wurden, sei diese Veranstaltung anscheinend zum politischen Thema hochgespielt worden, so das Management der Seer. Also, die wohl prominenteste Band aller vier Valentinskonzerte, die neben zwei anderen Bands spielen sollte, kommt am Sonntag nicht ins Villacher Congress Center, und die Kärntner Diskussionen gehen munter weiter.

Geheimnis um Gesamtbetrag

Das Landesratsbüro will dem ORF partout nicht verraten, wie viel Geld tatsächlich budgetiert ist. Die Kärntner SPÖ beharrt darauf, dass da ihren Informationen nach 130.000 an eine FPK-nahe Agentur geflossen seien, die ÖVP fordert nach ihrer Strafanzeige nun Aufklärung über Ausgaben für Gagen, Agentur, Druckerei und Postwurf, und die Grünen sehen einen Verstoß gegen das Vorwahl-Werbeverbot, immerhin ist FPK-Landesrat Dobernig auf dem Flugblatt im Bild zu sehen, und - so der Text - freut sich auf Ihr Kommen.