Zypern: Anastasiades will schnelle EU-Hilfe

Der Konservative Nikos Anastasiades hat die Präsidentenwahl im Euro-Mitgliedsland Zypern gewonnen und umgehende Verhandlungen über ein milliardenschweres EU-Rettungspaket angekündigt. "Wir stehen vor großen Herausforderungen in Zypern und wollen Europa an unserer Seite haben", sagte der 66-jährige.

Morgenjournal, 25.2.2013

"Glaubwürdigkeit wieder herstellen"

Vor Anastasiades liegt eine große Herausforderung. Er muss die Finanzkrise Zyperns bewältigen - eine
Aufgabe, die er sofort in Angriff nehmen will. Der 66-Jährige kündigt zügige Rettungspaket-Gespräche mit den EU-Partnern an.

"Meine erste Priorität ist es, die Glaubwürdigkeit Zyperns wiederherzustellen. Ich bin entschlossen, mit unseren EU-Partnern zusammenzuarbeiten. Meine Regierung, eine Regierung der nationalen Einheit, wird alle notwendigen Strukturreformen einleiten. Die Zyprioten werden endlich eine Zukunft haben, die sie verdienen", sagte Anastasiades.

Wahrscheinlich wird Zypern 17 Milliarden Euro benötigen, auch von einem Überbrückungskredit vor dem Hilfspaket ist die Rede.

Barroso verspricht Hilfe

Eu-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso reagierte erfreut auf die Wahl des Konservativen und versprach, Zypern bei der Lösung seiner Probleme zu helfen. Der scheidende kommunistische Präsident Demetris Christofias hatte ja die Verhandlungen mit der EU nur sehr halbherzig geführt und alle Gegenleistungen für Hilfen aus dem Euro-Rettungsfond, wie Privatsierungen, prinzipiell abgelehnt. Zur Wiederwahl war Christofias gar nicht erst angetreten.

Sonntagabend haben jedenfalls tausende Anhänger der konservativen Demokratischen Gesamtbewegung in der Hauptstadt Nikosia "die Wende" gefeiert. Aber die allgemeine Begeisterung hält sich in Grenzen. Man weiß, dass ein hartes Sparprogramm bevorsteht. Und viele Zyprioten befürchten, zu verarmen