Zypern: Hilfe für Geldwäsche-Paradies?

Hilfskredite für das von einer Staatspleite bedrohte Zypern sind schon seit fast zwei Jahren im Gespräch. Verzögert worden ist eine Lösung auch durch den Vorwurf, die Insel sei ein Geldwäsche-Paradies für russische Geschäftsleute. Der Vorwurf ist nicht ganz unbegründet.

Morgenjournal, 18.2.2013

Banken und Russen

Also Zypern hat sieben bis acht Mal so viele Banken wie das Land seiner Größe nach eigentlich brauchen würde - ein Zeichen dafür, dass der Bankensektor nicht nur von der zyprischen Wirtschaft lebt. Und Zypern hat traditionell gute Beziehungen mit Russland. Moskau hat den Zyprioten sogar einen Hilfskredit von 2,5 Milliarden Euro verschafft, doch das reicht bei weitem nicht aus, um eine Staatspleite abzuwenden.

Sparen und Gas

Sobald Zypern eine neue Regierung hat, wird es Sparmaßnahmen geben. Dabei ist kaum mit so massivem Widerstand der Bevölkerung zu rechnen wie in Griechenland. Streiks und politische Gewalt hat es in Zypern in der jüngeren Vergangenheit nicht gegeben. Auch die Arbeitslosigkeit ist längst nicht so hoch wie in Griechenland. Dazu kommt noch ein Silberstreif am Horizont: Vor der Küste Zyperns sind nämlich vor einiger Zeit Erdgasvorkommen entdeckt worden. Das könnte in den kommenden Jahren eine gute Einkommensquelle für den Inselstaat werden und bei der Bewältigung der Krise helfen.

Japan druckt Yen

Noch kurz ein Blick auf die Börsen in Asien, da setzt der Nikkei-Index seinen Höhenflug fort. Die befürchtete Kritik an Japans Geldpolitik ist beim Treffen der G20, der führenden Industrie- und Schwellenländern am Wochenende, ausgeblieben. Die japanische Zentralbank hat ja sozusagen Geld gedruckt und so dabei geholfen, dass der Yen an Wert verliert, denn das hilft der exportorientierten japanischen Wirtschaft.