Hohe EU-Strafe für Microsoft

Die EU-Kommission verdonnert den Softwarekonzern Microsoft zu einer Strafe von mehr als einer halben Milliarde Euro. Microsoft hat seinen Kunden zeitweise nur Zugang zum hauseigenen Internet-Browser Internet Explorer gewährt anstatt auch andere Möglichkeiten anzubieten. Microsoft hat technische Probleme als Grund dafür angegeben. Das wollte die EU-Kommission nicht gelten lassen.

Abendjournal, 6.3.2013

Aus Brüssel,

Hoffnung auf abschreckende Wirkung

Abschreckung verspricht sich EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia von der Strafe gegen Microsoft. Vor vier Jahren hat der Konzern zugesagt, seinen Kunden auch anderes zu bieten als den hauseigenen Internet-Explorer. Nur so hat die EU schon damals von einer hohen Strafforderung abgesehen. Doch ein Jahr später waren bei einem Service-Paket des Microsoft-Betriebssystems Windows die Alternativen wieder weg, sagt EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia. Wenn Firmen rechtlich verbindliche Verpflichtungen eingehen, müssen sie sich daran halten, oder die Konsequenzen tragen.

Die Konsequenz ist in diesem Fall eine Strafe von 561 Millionen Euro, rund ein Prozent des Microsoft-Jahresumsatzes.

Über mehr als ein Jahr haben rund 15 Millionen Nutzer keine Möglichkeit zur Wahl gehabt. Microsoft hat selbst zugegeben, dass die zugesagten Verpflichtungen nicht eingehalten wurden.