Japan: Strenge Tests für Lebensmittelimporte

Vor zwei Jahren brach in Japan die Atomkatastrophe aus. Die Region ist bis heute kontaminiert, Erde und Grundwasser verstrahlt. Seit zwei Jahren werden deshalb sämtliche Importwaren aus Japan streng auf Radioaktivität kontrolliert. In Österreich hat sich daran bis heute nichts geändert. Nach wie vor kommt kein japanisches Lebensmittel ungeprüft in die Supermarktregale.

Mittagsjournal, 11.3.2013

Nur wenige Lebensmittel aus Japan

Lebensmittel aus Japan - fast eine Seltenheit für die österreichische Zollbehörde. Denn Japan ist kein klassisches Exportland für Lebensmittel. Dementsprechend überschaubar sind auch die Mengen, die in Österreich auf Radioaktivität geprüft werden: "Der Aufwand hält sich in Grenzen, es sind etwa fünf bis zehn Proben im Monat", sagt Christian Katzlberger von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).

Er ist zuständig für die Überprüfung aller Lebensmittel, die aus Japan direkt nach Österreich kommen. Zu den meist importierten Produkten gehören Paste aus japanischem Meerrettich, verschiedene Mineralstoffgetränke und Nahrungsergänzungsmittel. All das darf nur über zwei Flughäfen nach Österreich eingeführt werden, den Flughafen Wien-Schwechat und den Flughafen Linz-Hörsching.

Noch keine belasteten Nahrungsmittel

"Dort wird eine Probe gezogen, die ungefähr 500 Gramm oder 500 Milliliter entspricht. Die wird zu uns ins Labor geschickt, auf den Detektor gestellt und gemessen. Das Ganze ist ein recht aufwändiges Verfahren, hat aber entsprechende Nachweisgrenzen, die sicherstellen, dass keine belasteten Lebensmittel eingeführt werden", beschreibt Christian Katzlberger das Verfahren.

Seit der Reaktorkatastrophe seien noch bei keinem importierten Nahrungsmittel erhöhte Strahlenwerte gemessen worden, so Katzlberger. Österreich kontrolliert trotzdem nach wie vor lückenlos jede Lebensmittellieferung.

Kein blindes Vertrauen

Innerhalb der EU ist das aber nicht mehr Pflicht, denn Japan testet auch seinerseits alle Esswaren, die das Land verlassen - allerdings nur mehr jene, die direkt aus Fukushima kommen. Aus manchen Regionen, die vom Reaktorunfall mitbetroffen waren, werden nur mehr bestimmte Lebensmittel geprüft, so Katzlberger: "Reis, Soja, Wildpilze und bestimmte Obst- und Gemüsesorten."

Diese Testergebnisse werden an die EU übermittelt. Laut Erfahrung arbeiten die japanischen Behörden bei ihren Testungen sehr zuverlässig, sagt Christian Katzlberger. Ganz blind vertraut wird ihnen aber nicht. Laut EU-Verordnung müssen nämlich Stichproben aller Lebensmittelimporte aus Japan nochmals geprüft werden.