Die Pollensaison 2013 wird durchschnittlich

Heute legt der Frühling zwar eine Pause ein, aber das reicht gerade dazu, um sich auf das vorzubereiten, was die Pollensaison heuer auf Lager hat. Erle und Hasel werden nur kurz durch die Minustemperaturen eingebremst, dann geht es weiter. Bis zu 1,7 Millionen Allergikerinnen und Allergiker gibt es in Österreich. Für sie hat die MedUni Wien eine personalisierte Smartphone-App entwickelt.

Mittagsjournal, 13.3.2013

Schwache Birkensaison

Das heurige Pollenjahr wird ein eher durchschnittliches, sagen die Experten der Medezinischen Universität (MedUni) Wien. Das ergibt eine Analyse von Milliarden von Messdaten aus ganz Österreich, die beim Pollenwarndienst am Wiener AKH zusammenlaufen.

Positive Nachrichten gibt es für alle, die allergisch auf Birkenpollen reagieren, sie hätten in einigen Regionen Österreichs 2012 besonders gelitten, sagt Uwe Berger, Leiter des Pollenwarndienstes der MedUni Wien: "Unsere Intensitätsprognosen zeigen uns, dass es kein außergewöhnliches Birkenjahr werden wird." Ende März/Anfang April fängt die Birke an zu blühen.

Lange Ragweed-Belastung

Spannend wird heuer wie sich eine Pflanze, das Ragweed oder auch Ambrosia genannt, ab dem Sommer verhält. Seit Mitte der 1990er Jahre nimmt das gelbblühende, hochwachsende aus Nordamerika eingeführte Unkraut stetig zu.

Es verursacht bei Allergikern und Allergikerinnen besonders starke, überschießende Reaktionen des Immunsystems. "Wenn der Trend stimmt, wird die Ragweed-Saison wieder länger dauern und wir werden eventuell sogar bis in den November hinein Belastungen haben", erklärt Berger.

Erfolgreiche Pollen-App aus Österreich

Bereits vergangenes Jahr hat das Team rund um Uwe Berger eine App für Smartphones entwickelt, die die aktuelle Pollenbelastung zeigt. 40.000 User wurden allein in Österreich registriert. 2012 ist sie nun weiterentwickelt worden, zu einer Weltneuheit: zur personalisierte Pollen-App.

Unter großem Anklang sei die App aus Österreich im Februar in San Antonio, Texas, bei einem Treffen internationaler Allergiespezialisten präsentiert worden, so Uwe Berger: "Das Interesse war immens, wir hatten mit einer derartig starken Rückfrage gar nicht gerechnet."

Neu: Standortbezogene Facharztsuche

Die Pollen-App errechnet auf Basis persönlicher Symptomdaten zu welcher Pollen-Allergiker-Gruppe man gehört und warnt dementsprechend. "Die Software erkennt automatisch, wo sich der Nutzer befindet, und zweigt automatisch unsere Pollenvorhersage für diese Region oder diesen Ort. Der Vorteil soll sein, dass der Nutzer für sich weiß, wie die Belastung heute, morgen und übermorgen wird."

Neu ist heuer auch die integrierte Facharztsuche. "Aufgrund der Standortbestimmung kann der Benutzer auch abfragen, wo der nächste Arzt ist, der sich mit Allergien befasst und eventuell diagnostizieren und therapieren kann", erklärt Uwe Berger.

Ziel für das nächste Jahr sei, so Berger, die neue App weiter zu entwickeln, damit die Prognosen noch genauer werden können.