Ungarn: Schneechaos am Nationalfeiertag
Ein Wintereinbruch ausgerechnet am Nationalfeiertag hat den Verkehr in Ungarn großteils zum Erliegen gebracht, besonders betroffen ist der Westen und Süden des Landes. Tausende Autofahrer auf den Autobahnen M1 und M7 sowie auf zahlreichen Landestraßen steckten fest. Einsatzkräfte mussten Leitplanken entfern, damit die Lenker umkehren können. Die meisten Autofahrer waren gezwungen, bei laufendem Motor die Nacht im Auto zu verbringen. In den Morgenstunden ist schon bei vielen der Sprit knapp geworden.
8. April 2017, 21:58
(c) Koppanm, EPA
Abendjournal, 15.3.2013
Katastrophenalarm
Die ungarische Armee ist am Freitagmittag mit Panzern zur Bergung der auf der Autobahn M1 eingeschneiten Pkw-Lenkern ausgerückt. Die Autofahrer saßen zu diesem Zeitpunkt bereits viele Stunden in ihren Fahrzeugen fest. Der ungarische Innenminister Sandor Pinter hat zwischenzeitlich Katastrophenalarm ausgerufen. Zuvor hatte die Opposition die Regierung wegen ihrer Untätigkeit scharf kritisiert, denn Meteorologen hätten Schnee und Sturm lange zuvor angekündigt.
Zur Rettung der Schneechaos-Opfer brachte die ungarische Armee Panzer vom Typ T-72 sowie Kettenfahrzeuge zum Einsatz, berichtet die Ungarische Nachrichtenagentur MTI. Während die Panzer bei der Bergung der Fahrzeuge zum Einsatz kommen, sollen die Kettenfahrzeuge bei der Rettung der Menschen helfen.
Auf der M1 herrschte unterdessen Panikstimmung, berichteten Medien. Betroffene kritisierten die Untätigkeit der Behörden und bezeichneten das ungarische Heer als "Operettenarmee", die nicht einmal Schneeopfer retten könnte. Unter den eingeschlossenen Menschen befanden sich unter anderem Schwangere und Kleinkinder.
Hilfe auch aus Österreich
Viele der Ungarn waren unterwegs in den Skiurlaub nach Österreich. Doch drei Meter hohe Schneewände, Unfälle, Staus hätten dies verhindert, schreibt das Onlineportal von „Nepszabadsag“.
Hilfe für die eingeschneiten Autofahrer kam auch aus Österreich: Die Asfinag unterstützte die Einsatzkräfte mit mehreren Schneeräumfahrzeugen. Darüber hinaus werde ein spezielles Räumfahrzeug den Weg für einen Hilfskonvoi des Roten Kreuzes (ÖRK). "In so einer Situation ist es für uns selbstverständlich rasch und unkompliziert zu helfen", sagten die Asfinag-Vorstände Alois Schedl und Klaus Schierhackl.