Akademikerquote nur leicht gestiegen
Fast 15 Prozent der erwerbstätigen Österreicherinnen und Österreicher haben nach der neuesten Statistik einen Hochschulabschluss. Das bedeutet, dass die Akademikerquote leicht angestiegen ist, aber im Vergleich zu anderen Eu-Staaten ist sie noch immer niedrig. Das und noch mehr geht aus dem heute von der Statistik Austria präsentierten Bericht "Bildung in Zahlen" hervor.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 19.3.2013
Frage der Berechnung
Noch zu Beginn der 80er Jahre hatte fast die Hälfte der Österreicher nur einen Pflichtschulabschluss, heute sind es gerade einmal 19 Prozent. 14,9 Prozent sind dagegen Akademiker - ein bisschen mehr als 2010, aber deutlich weniger als die 27,6 Prozent Akademiker im EU-Schnitt. Allerdings gibt Statistik-Austria-Generaldirektor Konrad Pesendorfer zu bedenken, dass in vielen Ländern unter sogenannten tertiären, also höheren Abschlüssen etwas anderes verstanden wird: "Dazu zählen auch die Meister- und Werkmeisterabschlüsse sowie Personen, die die berufsbildenden höheren Schulen abgeschlossen haben. Und wenn man die Definition so weit aufspannt, wie das im EU-Vergleich notwendig ist, kommen wir in Österreich auf eine Tertiärquote von 36,8 Prozent. Das heißt, der Zielwert von 40 Prozent ist in Reichweite."
Akademiker unter sich
Und wer kommt hierzulande in den Genuss einer höheren Schule oder gar einer Universität? Die Bevölkerungsexpertin Regina Radinger hat eine ernüchternde Antwort: "Schüler aus der AHS-Unterstufe wechseln zu 90 Prozent in eine höhere Schule, während Schüler, die aus einer Hauptschule kommen, zu 37 Prozent an eine höhere Schule wechseln." Und in die Hauptschule gehen wiederum vor allem jene, deren Eltern auch keine Höhere Schulbildung haben. Das bedeutet, dass in Österreich weiterhin die Akademiker und ihre Kinder unter sich bleiben. Nur fünf Prozent der Kinder von Pflichtschulabsolventen schaffen einen Uni-Abschluss.