001. Bock auf Kultur

Bock auf Kultur wurde 2003 vom Flüchtlingsprojekt Verein Ute Bock ins Leben gerufen.

Aufgrund der Unzufriedenheit über die untragbare Situation von AsylwerberInnen und der guten Arbeit von Frau Bock, die den Betroffenen ein Gesicht in der Öffentlichkeit verlieh, solidarisierten sich österreichische KünstlerInnen und Kulturschaffende und legten den Grundstein für ‚Bock auf Kultur’. Größen der Musik- und Kabarettszene engagierten sich und traten unentgeltlich an den verschiedensten Orten in Wien auf.

Natürlich ging es auch darum, Gelder zu sammeln, um den Flüchtlingen in Wien weiterhin Wohnungen und individuelle Hilfe bieten zu können: vor allem aber ging und geht es auch heute noch darum, möglichst viele Leute zu erreichen, um auf die Problematik der schlechten Situation von AsylwerberInnen in Österreich aufmerksam zu machen. Frau Bock, die stets persönlich zu den Veranstaltungen kommt, um sich zu bedanken, pflegt zu sagen:

„Wir brauchen eure Hilfe, die finanzielle Unterstützung, aber auch die Unterstützung im Kopf!“ (Ute Bock)

Seit 2003 ist es dem Verein nun gelungen, (fast) jeden Herbst ‚Bock auf Kultur’ zu organisieren. U. a. namhafte österreichische KünstlerInnen wie Elfriede Jelinek, Josef Hader, Michael Niavarani, Marianne Mendt, Naked Lunch, Texta, Kurtis Blow, Russkaja, Sofa Surfers, sowie renommierte Kulturstätten, wie beispielweise das WUK, das Chelsea, das Volkstheater, die Arena und das Porgy & Bess halten mit ihrer Unterstützung ‚Bock auf Kultur’ am Laufen.
Es ist wunderschön mit anzusehen, wie viele Kulturschaffende und auch ehrenamtliche HelferInnen jedes Jahr mithelfen, für den guten Zweck zu sammeln.

Was wird mit dem Gewinn aus Benefiz-Veranstaltungen finanziert?

Neben dem unglaublich wichtigen Statement, welches auf diese Weise durch die österreichische Kulturszene in die Öffentlichkeit getragen wird und das viele Menschen erreicht (2009 besuchten über 4.000 Menschen die Veranstaltungen von ‚Bock auf Kultur’, 2010 und 2011 waren es bereits 6.000, 2012 wurde die 10.000er Marke erreicht) werden auch immer wieder beträchtliche Summen durch Spenden und Eintrittsgelder gesammelt. Diese Spenden fließen zu 100% an den Verein Ute Bock! Der Verein bezahlt damit die über 136 Wohnungen, die im Laufe der Jahre angemietet wurden, um Flüchtlinge von der Straße zu holen. Außerdem gibt es eine Sozial- und eine Rechtsberatung, die den Menschen helfen sollen, sich in Österreich zu orientieren und ihnen zu ihrem Recht verhelfen. Weiterhin betreibt der Verein ein Bildungsprojekt, in dessen zumeist ehrenamtliche UnterstützerInnen Deutsch- und Computerkurse geben oder mit den AsylwerberInnen Museen, Theater und andere Freizeiteinrichtungen besuchen. Vielen Dank auf diesem Weg an das Amerlinghaus, das uns kostenlos die Räumlichkeiten für unsere Deutschkurse zur Verfügung stellt.

Eingereicht von: Emanuel Hinterbauer