014. Hunger auf Kunst und Kultur

Kunst und Kultur ist ein Grundbedürfnis. Die Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“ öffnet die Türen zu Kino, Ausstellungen oder Theater für alle.

Mit dem Kulturpass erhalten Menschen in finanzieller Not freien Eintritt in aktuell 180 kulturelle Einrichtungen in Wien. Zu Gute kommen soll diese Aktion Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, die Mindestsicherung oder Mindestpension beziehen, Menschen mit Notstandshilfe und Flüchtlingen. Die Vergabe des Kulturpasses wird über das Netzwerk der Armutskonferenz, über viele soziale und karitative Hilfsorganisationen und Betreuungsstellen und das Arbeitsmarktservice sichergestellt.

Allein in Wien gibt es aktuell 180 Kulturpartner und ca. 25.000 KulturpassbesitzerInnen. Im Jahr 2011 wurden mehr als 55.000 Tickets an Wiener KulturpassbesitzerInnen ausgegeben.
Die Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“ wurde 2003 von Schauspielhaus Wien in Kooperation mit der Armutskonferenz initiiert, um die Türen und Tore zu Kunst und Kultur auch für sozial benachteiligte Menschen zu öffnen. Über 580 Kulturbetriebe in sechs Bundesländern haben ein Zeichen der Solidarität gesetzt und unterstützen die Aktion.

Jede Kultureinrichtung, die Partner der Aktion ist, ermöglicht KulturpassbesitzerInnen einen unentgeltlichen Eintritt. Sie ist für die Finanzierung dieser Karten u.a. durch Spenden von Privatpersonen, Institutionen oder Sponsoren selbst verantwortlich. In jenen Kultureinrichtungen, die über begrenzte Sitzplätze verfügen, sind in der Regel Kontingente für KulturpassbesitzerInnen vorgesehen. Der/die KulturpassbesitzerIn kann bzw. muss reservieren.

In Österreich haben sich die Bundesländer Salzburg, Steiermark, Oberösterreich, Tirol und Vorarlberg und die Stadtgemeinde Tulln der Aktion „Hunger auf Kunst und Kultur“ angeschlossen. Seit 2007 wird die Aktion von der Stadt Wien unterstützt.

Die Idee hat auch über die Grenzen Österreichs hinaus Nachahmer gefunden. In Jena (2007), Frankfurt (2008), Stuttgart (2010), Darmstadt (2010) und Luxemburg (2010) haben sich in den letzten Jahren Initiativen gebildet, die das Modell des „Kulturpasses“ aufgegriffen und in ähnlicher Form umgesetzt haben.