Sound:frame-Festival

Sound:frame heißt ein Festival für audiovisuelle Kunst, das am Donnerstag in Wien beginnt. Audiovisuell bedeutet, dass es ein Zusammenspiel zwischen der Musik und der Visualisierung, etwa Projektionen, gibt.

Ineinandergeschlungene Zweige

"The House of Drift"

(c) Andreas Waldschütz

In Anlehnung an "DJ", also den Disc Jockey, nennt man Künstler, die bei Partys oder bei Konzerten die Bildebene gestalten: VJs, also Visual Jockeys. Das Phänomen der Visualisierungen, die zur Musik entstehen, holt das Festival Sound:frame aus den Clubs in die Stätten der Hochkultur. Das Museum für Angewandte Kunst in Wien ist einer der Schauplätze des Sound:frame Festivals 2013.

Kulturjournal, 02.04.2013

Visuals sind mehr als bloße Illustration, es handelt sich - gemeinsam mit der Musik - um eine Kunstform, die vor allem in den Clubs begonnen hat, mittlerweile jedoch auch schon von der Werbewirtschaft und der Eventkultur aufgegriffen wurde, und auch akademisch erforscht wird. Eva Fischer, die das Sound:frame-Festival vor sieben Jahren gegründet hat, beobachtet eine Professionalisierung der Szene.

Disziplinen-übergreifende Kunst

Internationale Visualisten, DJs und Musikerinnen holt Eva Fischer für das Sound:frame-Festival jedes Jahr nach Wien. "Collective" ist Titel und Thema des gesamten Festivals, das im Museum, in Clubs, in einem Hotel und einem Kino stattfindet. Die Kuratorin Eva Fischer stellt dabei den kollektiven, Disziplinen-übergreifenden Produktionsprozess audiovisueller Kunst in den Vordergrund. Für die Ausstellung "The House of Drift" im Museum für Angewandte Kunst, dem MAK, hat Fischer die Zusammenarbeit des Künstlers Gerald Moser mit der Visualistengruppe Depart angeregt, und es wurden wiederum weitere Künstler eingebunden.

Gerald Moser hat gemeinsam mit der Architektin Christina Simmel die Gestaltung der Ausstellung "Collective" im Museum für Angewandte Kunst übernommen. Die Raumdramaturgie, so Moser, solle die einzelnen Beiträge aus den Bereichen Video, Fotografie, Mode, Performance und Sound zu einer kollektiven Skulptur verbinden.

Für die Architektin Christina Simmel war die Arbeit an der multimedialen Installation gemeinsam mit Künstlerinnen anderer Bereiche ein spannender Prozess, "weil wir das Material nicht gekannt haben".

Relativ hoher Frauenanteil

Anders als bei ähnlichen Veranstaltungen elektronischer Musik und digitaler Kunst, sind bei Sound:frame viele Frauen vertreten, knapp 40 Prozent, hat Eva Fischer nachgerechnet. Darauf, sagt die Kuratorin, lege sie Wert, denn dieser Bereich sei immer noch sehr von Männern dominiert.

Sound:frame, das Festival für audiovisuelle Kunst und Kultur, wird am Donnerstag im MAK in Wien eröffnet. Weitere Spielorte sind das Top Kino, das Hotel am Brillantengrund, das Theater Brut im Künstlerhaus und das Fluc am Praterstern. Das Festival dauert bis 13. April 2013.

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Sound:frame