350 Kündigungen bei Triumph

Der Wäschehersteller Triumph schließt zwei Standorte in Niederösterreich und im Burgenland, an anderen gibt es Kündigungen, insgesamt sind rund 350 Arbeitsplätze betroffen. Und das in Regionen, in denen Arbeitsplätze ohnehin Mangelware sind. In Zukunft will sich Triumph in Österreich auf eine bestimmte Marke konzentrieren, produziert wird im Ausland.

Mittagsjournal, 11.4.2013

Opfer der Krise

Die 102 Mitarbeiter des Schweizer Dessousriesen Triumph in Oberpullendorf und 91 Mitarbeiter in Aspang haben gestern in Betriebsversammlungen erfahren, dass die Werke zugesperrt werden. Das sei vorhersehbar gewesen, sagt Betriebsratsvorsitzende Gabriele Gruber gegenüber dem Ö1 Mittagsjournal, "weil ja wirklich sehr wenig Arbeit ist. " Die Absätze sind eingebrochen. Insgesamt hat der Konzern 2011 einen Umsatz von zwei Milliarden Schweizer Franken gemacht, 2008 waren es noch fast 2,4 Milliarden. Österreich leidet darunter besonders, weil es vor allem für das Ausland produziert, sagt Kay Zumkley, Chef von Triumph in Österreich: "Wenn sie Länder wir Griechenland, Portugal und Spanien nehmen, erklärt sich die Situation von alleine."

Gespräche über Sozialplan

Wann die Werke in Aspang und Oberpullendorf geschlossen werden, steht noch nicht fest. Bis Ende Juni sind die Mitarbeiter dort noch in Kurzarbeit. Am Dienstag fangen die Verhandlungen über den Sozialplan an. Im südlichen Niederösterreich und im Burgenland ist die Arbeitsmarktsituation ohnehin schwierig, für 200 Näherinnen werde es damit sehr schwer, sagt Betriebsratsvorsitzende Gabriele Gruber. Die Arbeiterinnen im Alter von 40 bis 52 würden wahrscheinlich keine neuen Stellen finden, weil es sie einfach nicht gebe.

Bei Triumph Österreich wolle man so gut es geht gemeinsam mit den Sozialpartnern möglichst individuell helfen, sagt Unternehmenschef Zumkley, und nennt Frühpensionierungen und Umschulungen.

Künftige Konzentration

In Zukunft konzentriert sich Triumph auf die Marke Sloggi: Österreich werde da wichtig sein für das Design und die Produktentwicklung. Das macht man vor allem an den Standorten in Wiener Neustadt und Oberwart, aber auch da wird es Kündigungen geben. Die Massenproduktion wird dann vor allem in Bosnien und Ungarn stattfinden. Insgesamt sind nach den Kündigungen noch 1.140 Menschen bei Triumph beschäftigt.

Übersicht

  • Industrie