Wer zahlt für Zypern?

Zypern braucht bis zum Jahr 2015 also 23 statt wie zuvor angenommen 17,5 Milliarden. Das Geld kommt von internationalen Geldgebern, vom ESM und von Zypern selbst.

Morgenjournal, 12.4.2013

Geld ab Mai

Von den zehn Milliarden Euro, die die internationalen Geldgeber bereitstellen, sollen neun Milliarden aus dem Euro-Rettungsfonds ESM kommen und eine Milliarde vom Internationalen Währungsfonds. 13 Milliarden soll Zypern selbst aufbringen. Der größte Brocken dieser Summe soll aus der bereits beschlossenen Banken-Abwicklung und Umstrukturierung lukriert werden, wo ja auch Großanleger ab 100.000 Euro mitzahlen müssen. Der Rest soll über Privatisierungen, höhere Unternehmenssteuern und den Verkauf von Goldreserven hereinkommen. Das erste Geld an Zypern wird frühestens im Mai fließen. Denn wenn die Euro-Finanzminister das Zypern-Hilfsprogramm heute absegnen, müssen noch die nationalen Parlamente zustimmen.

Weitere Sorgenkinder

Thema des heutigen Finanzministertreffens sind neben Zypern aber auch noch andere Euro-Sorgenkinder, nämlich Irland und Portugal. Da steht zur Debatte, dass diese beiden Länder mehr Zeit für die Rückzahlung ihrer Hilfskredite bekommen sollen. Dass das grundsätzlich realistisch ist, hat auch der Vorsitzende der Eurogruppe, Jeroen Dijsselbloem, betont. Diskussionen dürfte es aber noch geben, denn in Portugal hat ja jüngst das Verfassungsgericht einige Sparbeschlüsse der Regierung gekippt. Und da gibt es in der EU jetzt politische Stimmen, die sagen, Portugal soll sich erst einmal dazu bekennen, dass es überhaupt noch seine Sparauflagen umsetzen will, bevor man über Krediterleichterungen redet.