Venezuela: Maduro wird neuer Präsident

In Venezuela hat sich der Wunsch des verstorbenen Präsidenten Hugo Chavez erfüllt: Der Sozialist Nicolas Maduro setzte sich nach Angaben der Wahlbehörde überraschend knapp gegen den Oppositionskandidaten Henrique Capriles Radonski durch. Capriles spricht von Wahlbetrug und will die Wahl anfechten.

Nicolas Maduro

(c) Gutierrez,EFE

Morgenjournal, 15.4.2013

Äußerst knapper Vorsprung

Der Sieg Maduros fiel damit deutlich knapper aus, als nach den jüngsten Umfragen erwartet worden war. Das amtierende Staatsoberhaupt gewann die Präsidentenwahl nach offiziellen Angaben mit 50,66 Prozent der Stimmen. Oppositionskandidat Henrique Capriles habe 49,07 Prozent erzielt, teilte die Wahlbehörde mit. Die Opposition konnte ihr Ergebnis im Vergleich zur Wahl im Oktober 2012 zwar klar um rund fünf Prozentpunkte verbessern, zum Machtwechsel reichte es aber erneut nicht. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 78 Prozent.

Capriles: "Wahlbetrug"

Doch der laut Wahlbehörde unterlegene Oppositionskandidat Capriles erkennt das Ergebnis der venezolanischen Präsidentschaftswahl nicht an. "Der heutige Verlierer sind Sie", sagte Capriles an die Adresse des offiziellen Wahlsiegers Nicolas Maduro gerichtet. Maduro habe die Wahl ganz klar verloren. Nun müsse jede Stimme erneut ausgezählt werden. In einigen Stadtvierteln von Caracas zogen wütende Bürger auf die Straßen und hämmerten mit Löffeln auf Kochtöpfe, um ihren Unmut über das offizielle Wahlergebnis kundzutun.

Fortsetzung der "Revolution"

Der 50-jährige ehemalige Außenminister Nicolas Maduro will die "Bolivarische Revolution" von Hugo Chavez fortsetzen und den Sozialismus in dem ölreichen Land festigen. Er will das Mandat seines am 5. März gestorbenen Amtsvorgängers bis 2019 fortführen. (Text: APA, Red.)