Stolperfallen beim Wiedereinstieg nach Karenz
Die Gewerkschaft der Privatangestellten will mit einer Aktionswoche auf Schwierigkeiten aufmerksam machen, die nach einer beruflichen Auszeit drohen.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal 15.4.2012
Nachteile bei Aufstieg und Einkommen
Vor allem bei den Themenfeldern beruflicher Aufstieg und Weiterbildung fühlen sich Personen, die eine Zeitlang mit dem Beruf ausgesetzt haben, benachteilt, hat eine Studie im Auftrag der Privatangestelltengewerkschaft ergeben, fast 15.000 Personen waren befragt worden. Fest steht auch: Ex-Karenzierte sind öfter in Teilzeit und bekommen öfter weniger Geld. Oft macht auch der Grund für eine Arbeitsunterbrechungen einen Unterschied, für spätere Gehaltserhöhungen. Ilse Fetik, Bundesfrauenvorsitzende der Gewerkschaft der Privatangestellten kritisiert: "Präsenzdienst ist anrechenbar, Karenzzeit nur dann, wenn wir auf der Dienstgeberseite Verhandlungspartner finden, die das mit uns vereinbaren. Das ist ungerecht."
Sechste Urlaubswoche weg
Oft wird nach der Kinderpause der Job gewechselt, dann ist auch der Urlaubsanspruch auf die sechste Urlaubswoche weg. Diese ist im Prinzip gesetzlich verankert - in einem 27 Jahre alten Gesetz, das als Voraussetzung für eine sechste Urlaubswoche 25jährige Betriebszugehörigkeit verlangt. Der Chef der Gewerkschaft der privat Angestelltern, Wolfgang Katzian sagt dazu: "Vor 27 Jahren waren die Erwerbsverläufe von Menschen anders als heute, die Fluktuation war bei Weitem nicht so groß. Daher ist klar, dass immer weniger Leute heute in den Genuss der sechsten Urlaubswoche kommen". Wieder trifft es vor allem Frauen, meint Katzian, denn in Verkauf und Pflege/Gesundheit werde besonders oft der Arbeitgeber gewechselt.