Neue ÖGB-Frauen-Chefin kontert Industrie
Die Sozialdemokratin Sabine Oberhauser wird heute beim ÖGB-Bundesfrauenkongress in Wien zur neuen Vorsitzenden der ÖGB-Frauen gewählt. Im Ö1-Interview fordert sie den Abbau von Überstunden und weist Forderungen der Industrie nach Abschaffung von Fenstertagen vehement zurück.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 11.4.2013
Die neue Vorsitzende der ÖGB-Frauen, Sabine Oberhauser, im Gespräch mit Peter Daser.
"Unsinnige" Industrieforderung
Frauen sollten ihren Beruf möglichst lange und gesund, und möglichst Vollzeit ausüben können, fordert Oberhauser. Dafür brauche es gut ausgebaute Bildungseinrichtungen für Kinder und außerdem die Reduktion von Überstunden, betont Oberhauser. Der Abbau von Überstunden bringe mehr Gesundheit, mehr Lebensqualität und möglicherweise auch mehr Jobs. Zusätzlich wären Maßnahmen zur Weiterqualifizierung von Frauen möglich. Die Forderung der Industriellenvereinigung, Fenstertage abzuschaffen, sei "völlig unsinnig" und "nicht einmal diskutierenswert".
Oberhauser, von Beruf Kinderärztin, ist seit 2006 Nationalratsabgeordnete der SPÖ und Gesundheitssprecherin ihrer Partei im Parlament. Im ÖGB ist sie seit drei Jahren Vizepräsidentin.