"Umvolker" Schnell: Kein "Rechtsradikalismus"

Der Spitzenkandidat der FPÖ für die Salzburger Landtagswahl, Karl Schnell, will kein Rechtsradikaler sein, wie er im Ö1-Interview hervorkehrt. Dennoch steht Schnell weiterhin zu seiner "Umvolkung"-Aussage. Dass das ein Nazi-Begriff ist, interessiert Schnell nicht.

Mittagsjournal, 19.4.2013

In der Interviewreihe vor der Salzburger Landtagswahl spricht Bernd Koschuh mit FPÖ-Spitzenkandidat Karl Schnell.

"Blödsinn und Schwachsinn"

Er lasse sich von niemandem verbieten, die Wahrheit zu sagen, so Schnell. Ihn interessiere auch nicht, "was die Nazis irgendwann einmal gesagt haben". Das sei "traurige Geschichte". Eine "gewisse Überfremdung" sei aber "Tatsache". Und andererseits rege sich auch niemand auf, wenn "ein Herr Stronach" sagt, dass es Zuwanderung nur geben dürfe, wenn sie der Wirtschaft dient. Das sei menschenverachtend. Wenn hingegen er anspreche, dass in 50 Prozent von Salzburgs Schulen nur mehr wenige österreichische Kinder teilnehmen, dann werde das mit Rechtsradikalismus in Verbindung gebracht. "Das ist völliger Blödsinn und Schwachsinn". Zugleich verweist Schell auf eine Aufzählung krimineller Ereignisse, an denen Ausländer beteiligt waren.

Ortner "unbekannt"

Die Affäre um den mittlerweile zurückgetretenen Linzer FPÖ-Fraktionschef Sebastian Ortner kommentiert Schnell nicht. Er kenne die von Ortner praktizierten Wehrsportübungen abgesehen von der Ausbildung beim Bundesheer nicht. Außerdem interessiere ihn Oberösterreich nicht, es gehe um die Wahl in Salzburg.

"Lügen" um Wohnbau-Spekulationen

Eine weitere "völlige Lüge und ein Schwachsinn" ist laut Schnell, dass die FPÖ in Salzburg im Jahr 2006/2007 für das Spekulieren mit Wohnbaugeld gestimmt habe. Hingegen sagt Schnell, die Grünen hätten 2008 und 2012 zugestimmt.

Das Wahlziel für Schnell ist jedenfalls ein höheres Ergebnis zu erzielen als beim letzten Mal (Anm: 13 Prozent): "Eine Stimme weniger, und den Karl Schnell wird es nicht mehr geben." Ob er im Fall des Falles SPÖ-Landeschefin Gabriele Burgstaller zur Landeshauptfrau wählen würde, darauf will sich Schnell nicht festlegen.