"EU muss Balance finden"
Die Euro-Zone sei noch nicht überm Berg, sagt der Chef der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Luxemburg, Werner Hoyer, im Ö1-Interview. Die Europäer hätten nach wie vor große Probleme zu bewältigen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 27.4.2013
Volker Obermayr hat mit EIB-Chef Werner Hoyer während seines Wienbesuchs über die Folgen der Schuldenkrise gesprochen.
Thema Wettbewerbsfähigkeit
Europa müsse auf der einen Seite die Haushaltsstrukturen in den Griff bekommen, auf der anderen Seite aber auch Wachstum und Beschäftigung generieren. "Und diese Balance ist noch nicht richtig gefunden." Er frage sich, ob die Geduld vorhanden ist, um diesen Prozess durchzustehen. Um die Problemländer müsse man sich besonders kümmern.
Das eigentliche Problem Europas sei die Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Maßstab. Daher müsse mehr in den Bereich Innovation, Forschung und Entwicklung "hineingepackt" werden: "Investiert in Köpfe!", so Hoyer. Eine Beteiligung der EIB an einer "Wohnbaumilliarde", wie sie in Österreich von Initiativen gefordert wird, schließt Hoyer nicht grundsätzlich aus.
Weltgrößtes Institut
Die Europäische Investitionsbank, gleichsam als Hausbank der 27 EU Länder, ist der weltweit größte, multilaterale Geldverleiher sowie Darlehensnehmer. Die Bilanzsumme liegt bei annähernd 500 Milliarden Euro. Mit Krediten und Bürgschaften an öffentliche und private Institutionen fördert sie primär Infrastruktur und Forschung. Seit mehr als einem Jahr leitet der Nordrhein-Westfäler und langjährige FDP-Staatssekretär Werner Hoyer das Institut.