Syrien: die Rolle Israels

Israelische Flugzeuge sind in den vergangenen Tagen Angriffen auf Ziele in Syrien geflogen. Das hat die israelische Regierung vor kurzem bestätigt. Das könnte den ohnehin längst außer Kontrolle geratenen Konflikt noch komplizierter machen. Israel begründet den Angriff damit, dass das Regime in Syrien angeblich mit der Israel-feindlichen Hisbollah gemeinsame Sache mache.

Mittagsjournal, 04.05.2013

Lager mit Kurzstreckenraketen angegriffen

Ziel des Luftangriffes sei ein Lager mit Kurzstreckenraketen gewesen, bestätigt ein Sprecher der israelischen Regierung am Vormittag. Raketen, die an die radikal-islamische Hisbollah-Miliz im Libanon geliefert werden sollten. Seit Monaten warnen israelische Geheimdienste vor verstärkten Aktivitäten in den syrischen Forschungseinrichtungen für chemische Waffen, und vor der immer engeren Zusammenarbeit zwischen dem syrischen Regime und der isreal-feindlichen Hisbollah. Es ist gerade diese Kombination, die Israels Regierung nervös macht. Sie befürchtet, chemische Kampfstoffe in die Hände Hisbollah gelangen könnten. Bereits im Jänner hat Israel daher zwei Luftangriffe auf Ziele in Syrien unternommen.

USA wollen Rebellen mit Waffen unterstützen

Einen militärischen Einsatz in Syrien kann auch US-Präsident Barack Obama nicht mehr hundertprozentig ausschließen. Vor allem seit bekannt geworden ist, dass es in Syrien Beweise für den Einsatz von Chemiewaffen gibt. Für die USA bisher die rote Linie, die nicht überschritten werden durfte. Man werde daher eine Reihe an Maßnahmen setzen, sagt Obama. Unter anderem ist geplant, die syrischen Rebellen mit Waffen zu versorgen. "Jede zusätzliche Aktion muss nach dem strengen Maßstab abgewogen werden, was am besten für das amerikanische Volk und die nationale Sicherheit ist", sagt Obama betont vorsichtig. Einen Einsatz von US-Bodentruppen schließt er jedenfalls aus. "Wenn es tatsächlich einen systematischen Einsatz von chemischen Waffen gibt, erwarten wir uns absolut handfeste Beweise, die wir dann den Vereinten Nationen vorlegen werden." Dann, so Obama, werde sich die Situation natürlich ändern.

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