Israel greift Ziele in Syrien an

Zwar gibt es Anzeichen, dass in Syrien Chemiewaffen eingesetzt werden. Doch die westlichen Regierungen zögern, wenngleich die USA einen möglichen Militärschlag nicht mehr kategorisch ausschließen. Jetzt ist bekannt geworden, dass israelische Kampfflugzeuge Luftangriffe auf Ziele in Syrien geflogen haben sollen, wie amerikanische Medien berichten.

Morgenjournal, 04.05.2013

Ziel soll eine Waffenlieferung gewesen sein

Der Angriff soll am Donnerstag oder Freitag stattgefunden haben, berichten die US-amerikanischen Fernsehender CNN und NBC, die sich auf Informationen von Regierungsmitarbeitern berufen. Rund 16 israelische Kampflugzeuge seien im libanesischen Luftraum gesichtet worden. Von dort hätten sie Ziele auf syrischem Boden angegriffen. Dabei dürfte es sich um eine Waffenlieferung aus Syrien in den Libanon gehandelt haben. Offizielle Bestätigung gibt es keine. Israels Militär will den Vorfall nicht kommentieren, aus dem Verteidigungsministerium heißt es aber, dass man alles daran setzen werde, Waffenlieferungen aus Syrien an Terrororganisationen zu verhindern. Bereits im Jänner habe man dafür syrische Ziele angegriffen und man werde es auch wieder tun.

USA planen Waffenlieferungen an Rebellen

Klare Dementis hören sich anders an. Und auch die USA diskutieren über eine mögliche Militärintervention in Syrien, seit bekannt geworden ist, dass es dort Beweise für den Einsatz von Chemiewaffen gibt. Für die USA bisher die rote Linie, die nicht überschritten werden dürfe. "Als Oberbefehlshaber kann ich überhaupt nichts ausschließen", sagt US-Präsident Barack Obama, "denn die Sicherheit unseres Landes geht immer vor." Die USA planen daher Waffenlieferungen an die Rebellen. Einen Bodeneinsatz US-amerikanischer Truppen kann sich Obama jedoch nicht vorstellen. "Ich sehe zurzeit kein Szenario, in dem amerikanische Stiefel in Syrien gut für Amerika oder für Syrien wären." Sollte sich aber herausstellen, dass das syrische Regime systematisch Chemiewaffen gegen seine Bevölkerung einsetze, würde das die Lage ändern, so Obama.

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