Billige Wohnungen für ranghohe Offiziere

Die "Vereinigte Altösterreichische Militärstiftungen", die dem Verteidigungsministerium unterstellt ist, gerät unter Beschuss, berichtet die Zeitschrift News. Laut anonymer Anzeige bei Staatsanwaltschaft, Rechnungshof und Finanzamt soll die Stiftung günstige Wohnungen in bester Wiener Innenstadtlage, an hochrangige Mitglieder vergeben.

Abendjournal, 07.05.2013

Segur-Cabanac soll sehr günstig wohnen

Im Visier der anonymen Anzeige steht offenbar der bekannte Generalleutnant Christian Segur-Cabanac. Laut News soll er in einer 170 m2 großen Wohnung der Militärstiftung im ersten Wiener Gemeindebezirk wohnen: für 4,40 Euro Mietkosten pro Quadratmeter. Auch Familienmitglieder Segur-Cabanacs sollen in Stiftungswohnungen untergebracht sein, schreibt News.

Günstige Miete als Altmieter

Bei der Bundesheerstiftung selbst weist man hingegen jeden Verdacht auf Ungereimtheiten zurück. "Das ist an den Haaren herbeigezogen", sagt Leopold Toska, Geschäftsführer der Stiftung. Er betont, dass man sich stets an die gesetzlichen Richtwerte für Wohnungsmieten halten würde. Segur-Cabanac würde bereits seit über 35 Jahren in der Stiftungswohnung leben, sagt Toska, entsprechend günstig seine Miete als Altmieter.

Alles rechtmäßig betont die Stiftung

Auch dass Familienmitglieder in Stiftungswohnungen leben, sei nicht zu beanstanden: Denn wenn sich beim Bundesheer keine Interessenten für Stiftungswohnungen finden, dürfen diese auch an außenstehende Personen vergeben werden, erklärt Toska. Es ist alles gesetzmäßig, wir werden ja auch vom Rechnungshof geprüft, betont Toska. Zuletzt 2005, damals krisierte der Rechnungshof nur Kleinigkeiten an der Stiftung.

Intrige nicht ausgeschlossen

Im Verteidigungsministerium will man eine Intrige gegen Segur-Cabanac nicht ausschließen. Dieser stehe kurz vor der Pensionierung und soll davor noch in den Generalsrang erhoben werden. Dass könnten Neider mittels anonymer Anzeige verhindern wollen, so der Verdacht.