"Orlando" in der Wiener Kammeroper

Nicht nur im Theater an der Wien gab es diese Saison einen "Händel- Schwerpunkt" - unter anderem waren ja sein "Radamisto", "Polifemo" und "Acis and Galatea" zu hören gewesen -, auch an der Wiener Kammeroper, die ja Teil des Theaters an der Wien geworden ist.

Dort gibt es einen letzten Beitrag zum Händel-Schwerpunkt 2013: Gezeigt wird "Orlando". Zu hören ist das junge Ensemble der Wiener Kammeroper, Ruben Dubrovsky dirigiert, Regie führt Stefania Panighinis.

Kulturjournal, 13.05.2013

Der Held Orlando verliert wegen einer unerwiderter Liebe den Verstand, wird mit Hilfe eines Freundes jedoch von seinem Liebes-Wahn befreit, und kehrt von der Liebe enttäuscht zu Kampf und Ruhm zurück. So die stark vereinfachte Handlung.

Händel hat seinen "Orlando" inmitten einer Zeit schlimmster Londoner Opernintrigen geschrieben. Das Publikum schenkte seine Gunst der neugegründeten Opera of Nobility und dessen Star-Kastraten Farinelli. Mit "Orlando" wollte Händel die Gunst seines Publikums zurückgewinnen. Der Erfolg war nicht groß, auch wenn das Sujet auf dem Epos "Orlando furioso" von Ludovico Ariosto basiert, der auch den Stoff für Händels spätere Opern "Ariodante" und "Alcina" lieferte.

Nach der Uraufführung konnte man von einer riesigen Orchesterbesetzung lesen: Zwei Cembali, mehr als 24 Geiger... Im Orchestergraben der Wiener Kammeroper sitzen 15 Musiker des Bach Konsorts Wien - kein Grund irritiert zu sein, meint Ruben Dubrovsky.

Inszeniert hat Stefania Panighini, die die Handlung in ein phantastisches, leicht punkiges Ambiente setzt und mit den jungen Sängern - sie sind ja Mitglieder des Jungen Ensembles der Kammeroper sichtlich intensiv gearbeitet hat. Stefania Panighini spricht von einer beglückenden, intensiven, aber nicht einfachen Arbeit, gerade weil die Bühne so klein und so nahe dem Publikum ist und die Sänger doch sehr jung und unerfahren sind. So haben sie über vier Wochen lang die Szene von Grund auf erarbeitet, ebenso wie den Text und natürlich die Musik. Vier sehr intensive Wochen eben.

Nach seiner Uraufführung war Händels "Orlando" nur sechsmal angesetzt gewesen - für damalige Verhältnisse eine spärliche Anzahl von Reprisen, an der Wiener Kammeroper ist "Orlando" bis 31. Mai immerhin neunmal angesetzt.

Service

Ö1 Club-Mitglieder bekommen in der Wiener Kammeroper ermäßigten Eintritt (zehn Prozent).

Wiener Kammeroper - Orlando

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