Grüne im Aufwind

4:0 für Grüne. So sehen das die Grünen selbst, wenn sie die vier Landtagswahlen in Niederösterreich, Kärnten, Tirol und Salzburg bewerten, die der Oppositionspartei den Sprung auf die Regierungsbänke bescheren. Und der Spitzenkandidatin für die Nationalratswahl, Eva Glawischnig, Rückenwind. Der grüne Wahlkampf beginnt in zwölf Tagen. Zwei Wochen touren die Grünen durch Österreich.

Morgenjournal, 16.5.2013

Regierungsbeteiligung als Ziel

100 Prozent Bio. Null Prozent Korrupt. Wenig überraschend, dass das Hauptthema der erfolgreichen Wahlkämpfe in den Bundesländern auch den Nationalratswahlkampf bestimmen wird. Die Grünen setzen aber auch auf die Themen Gleichberechtigung, den richtigen Umgang mit Steuergeld, Bildung und Chancen für die Kinder und natürlich auf Umwelt.

Überraschend ist aber der Stil. Augenzwinkern statt Grundsatzdiskussionen, erklärt Stefan Wallner, Geschäftsführer der Grünen den Wandel der Partei:

Aus der Ökobewegung wird eine Volkspartei. Zumindest in den Städten. Die Grünen sind in zwei Landeshauptstädten stimmenstärkste Partei - in Innsbruck und Salzburg. Jetzt gilt es, grüne Wähler in den Regionen anzusprechen. Eva Glawischnig wird durch Österreich touren und die neuen und alten Regierungsmitglieder wie Rudi Anschober werden dabei sein beim Bio-Grillen und Wandern: es gebe eine Sehnsucht nach einer neuen politischen Kultur.

Kommt ein Wohlfühl-Wahlkampf? Nein, sagt Wallner. Es gebe einen unglaublichen Ärger über die aufgekommenen Korruptionsfälle, wie Zukunft verspielt wurde. Dem gelte es jetzt wieder Vertrauen entgegenzusetzen.

Der Rückenwind für die Grünen ist kein Mailüfterl, es ist eine beständige Brise, verweist der Grüne Bundesgeschäftsführer auf Strategiepapiere und Umfragen. Wären etwa am kommenden Sonntag Wahlen, könnten die Grünen auf mehr als 15 Prozent der Stimmen hoffen, sagt Wallner. Damit könne man auch in einer Regierung eine entsprechende Rolle spielen.

Die Regierungsbeteiligung samt Umweltressort ist nicht nur ein Wunsch der Grünen Spitzenkandidatin, sondern auch Wahlmotiv Nummer zwei für potentielle Grünwähler, sagt Wallner.

Dem Mitbewerber ÖVP wird das langsam zu viel. In der Mittwochsrunde der Ö1-Sendereihe "Journal Panorama" sagt Staatssekretär Reinhold Lopatka: es werde ihm langsam zu grün.

Die Grünen setzen derweil auf Besuche bei Imkern in Tirol oder Kräuterwanderungen in Salzburg.