Salzburger Festspielkuratorium ringt mit Pereira

Morgen könnte in Mailand bekannt gegeben werden, wer die Scala ab 2015 leitet. Festspielintendant Alexander Pereira gilt als einer der drei aussichtsreichsten Anwärter. Heute bereits tagt in Salzburg das Festspielkuratorium. Der Quasi-Aufsichtsrat verlangt, dass der Intendant die Vereinbarungen einhält. Sonst, so drohen manche Politiker, drohe ein Eklat.

Morgenjournal, 22.5.2013

Wenn Kuratorium und Direktoriumsmitglieder streiten, geht es immer ums Geld. Intendant Alexander Pereira soll das Budget von 62 Millionen Euro einhalten, ganz strikt will man da sein.

Bei der letzten Sitzung hat sich das Kuratorium nachgiebig gezeigt: Man habe eingesehen, dass das Direktorium mehr Spielraum brauche, hat Andrea Ecker, die Kuratoriumsvorsitzende, damals gesagt. Zusätzlich gab's strenge Auflagen: Für 2014 das Budget penibel einhalten und Vorsorge treffen, dass etwaige Schulden aus 2013 ausgeglichen werden können. Sogar die Streichung von szenischen Vorstellungen hat das Kuratorium vorgeschlagen.

Offiziell wollte sich Alexander Pereira nicht äußern, doch manche Medien wollen wissen, dass der Intendant das Programm nicht reduziert habe. Aus dem Umfeld des Kuratoriums hört man auch, dass man Pereira gern nach Mailand weiter reichen wolle, so ließe sich das Problem am elegantesten lösen. Denn auf beiden Hochzeiten zu tanzen, will man Pereira auf keinen Fall erlauben, das hat Heinz Schaden bereits klargestellt. Und Salzburgs Bürgermeister erwartet sich heute sogar einen "Eklat", den manche Beobachter als möglichen "Rauswurf" interpretieren.

Immerhin hat Schaden bereits im März anklingen lassen, Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf und Präsidentin Helga Rabl-Stadler könnten interemistisch die Festspiel-Geschäfte führen. Salzburg hat in den letzten Monaten bereits ausgiebig durch laxen Umgang in Geldgeschäften von sich reden gemacht, die Kuratoriumsmitglieder wollen sich in keinem Fall ähnliches vorwerfen lassen.