Deutsch vor Schuleintritt: SPÖ-ÖVP-Kompromiss
Fast zwei Drittel der Kinder mit Migrationshintergrund, aber auch viele heimische Kinder können nicht gut Deutsch, wenn sie in die Schule kommen. Die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP haben sich dazu jetzt auf eine bessere Sprachförderung geeinigt. Monatelang wurde darüber verhandelt, herausgekommen ist ein Kompromiss.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 23.5.2013
Schulstandort entscheidet
Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (ÖVP) hatte vorgeschlagen, dass alle Kinder, die nicht gut Deutsch sprechen, in Vorschulklassen unterrichtet werden, bevor sie in die Volksschule wechseln. Unterrichtsministerin Claudia Schmied ( SPÖ) lehnte das stets als Gettoklassen ab. Geeinigt hat man sich nun auf einen Mittelweg: Künftig entscheidet die Schule, wie und wo die Kinder sprachlich gefördert werden - in einer Vorschulklasse, in einem "integrativen Modell" oder einer "Mischung", so Schmied.
Kinder, die bei Schuleintritt nicht gut Deutsch können, sollen dort in einer Vorschulklasse bleiben, wo es welche gibt, vor allem in den Städten. Gibt es an einem Schulstandort nur wenige Kinder mit geringen Deutschkenntnissen, können sie im regulären Klassenverband sprachlich gefördert werden.
Damit Volksschuldirektorinnen und Direktoren besser feststellen könne, ob ein Kind auch sprachlich schulreif ist, werden genaue Kriterien festgelegt. Ab dem nächsten Schuljahr sollen Modellregionen eingerichtet werden, in denen die bessere Sprachförderung erprobt wird.
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