Transaktionssteuer: Nicht risikofrei

Bitte warten heißt es vorerst auf die Finanztransaktionssteuer, die für den Handel auf Aktien und Derivate eingehoben werden soll. Die österreichische Regierung hält nach wie vor an dieser Steuer fest, immerhin sind die Einnahmen mit 500 Millionen Euro bereits budgetiert. Bedenken hat es aber auch hierzulande gegeben, denn an die achtzig Prozent aller Transaktionen fallen im Handel zwischen den einzelnen Geldhäusern an.

Morgenjournal, 31.5.2013

Markt könnte intransparenter werden

Die Banken sehen die Finanztransaktionssteuer als weitere Belastung neben der Bankenabgabe. Auch ist noch nicht klar, wie man mit Pensionskassen und Versicherungen zur Altersvorsorge umgehen soll, die auch via Aktien versuchen, Gewinn zu machen.

Kritiker der Steuer sprechen auch immer wieder davon, dass sich das Geschäft von der Börse wegbewegen wird, Spekulanten also gleichsam weg- und untertauchen würden. Die Gefahr, dass der Markt intransparenter wird, besteht, denn Aktien, Anleihen, Finanz- und Rohstoffderivate werden zunehmend außerhalb der Börse gehandelt. Diese Geschäfte haben in Europa mittlerweile schon einen Anteil von etwa vierzig Prozent, Tendenz steigend.

Flucht an andere Finanzplätze denkbar

Ebenso besteht die Gefahr, dass es wegen der Steuer gleichsam eine Flucht in Richtung anderer Finanzplätze gibt, etwa nach Asien. Zwar soll die Steuer auch über Europa hinaus wirksam sein, zum Beispiel wenn eine japanische Bank mit Aktien eines österreichischen Unternehmens handelt. Doch wie das Ganze in genau solchen Fällen umgesetzt werden soll, weiß derzeit noch niemand.

Außerdem kommt hinzu, dass das sehr einträgliche Geschäft mit Devisen abseits der Finanztransaktionssteuer floriert.