Salzburg sucht Pereira-Nachfolger
Das Kuratorium der Salzburger Festspiele und Alexander Pereira haben sich gestern geeinigt und den Vertrag des Intendanten frühzeitig gelöst: Ende September 2014 ist Pereira frei für Mailand, in Salzburg stellt man indessen die Weichen für Übergang und Nachfolge.
26. April 2017, 12:23

Alexander Pereira, Helga Rabl-Stadler, Sven-Eric Bechtolf
(c) APA/NEUMAYR/MMV
Morgenjournal, 12.6.2013
Es werden nur drei Sommer gewesen sein, die Alexander Pereira Intendant der Festspiele gewesen ist. Gedacht habe er sich das einst ganz anderes, weshalb er gegen den Passus, kein Nebengeschäft haben zu dürfen, bei Vertragsunterzeichnung nichts einzuwenden hatte.
Unerbittlich hat sich allerdings das Kuratorium erwiesen und zum Beispiel verlangt, dass der Budgetrahmen eingehalten werde, bereits vor dem ersten Sommer. Und die Bilanz danach war für Pereira dann auch wenig zufriedenstellend: Zurückgegangene Auslastung, kaum Rücklagen erwirtschaftet, nur karges Lob der Kritik. Da kam der Ruf nach Mailand gerade recht, und nun darf Pereira auch offiziell für die Scala planen.
Im Gegenzug hat Pereira versprochen, dass in den nächsten beiden Jahren Salzburg sein Hauptgeschäft sein werde, und auch vom Abwerben der Sponsoren war nicht mehr die Rede.
Sanftmütig gab sich auch Heinz Schaden. Salzburgs Bürgermeister war ja einer der Hardliner und hat besonders entschieden darauf gepocht, dass Pereira eine Nebenbeschäftigung nicht erlaubt werde. Warum der Intendant jetzt doch mehr als ein Jahr für Salzburg und Mailand arbeiten darf? "Es gibt jetzt einen geordneten Übergang", so Schaden.
Dieser Übergang sieht, abgesehen von der vorzeitigen Vertragsauflösung, vor, dass Schauspielchef Sven-Eric Bechtolf Mitglied des Direktoriums wird. In den beiden Sommern ohne Intendanz leitet er das Festival gemeinsam mit der Präsidentin. Diese Position wird übrigens auch ausgeschrieben, dieser Vorgang ist nötig, damit man Helga Rabl-Stadler in ihrem Job verlängern kann.
Die Intendanz wird unverzüglich ausgeschrieben, Ende 2013 soll die Nachfolge geregelt sein. Das Intendantenraten in Salzburg kann also beginnen: Weil der Name Markus Hinterhäuser bereits besonders oft genannt wurde: Er hat dann seine drei Jahre als Intendant der Wiener Festwochen bereits hinter sich, könnte ab 2017 also Intendant der Festspiele werden.