Sophie Rennert, Mezzosopran

Erst 22 Jahre alt und schon in Aix-en-Provence und bei den Salzburger Festspielen: Der Sommer 2013 verspricht ein aufregender zu werden für die Grazerin Sophie Rennert. Die junge Mezzospranistin ist auf dem besten Weg den Größen ihres Faches Konkurrenz zu machen.

  • Sophie Rennert

    Geboren: 1990 in Graz

    Aktuelles Studium: Konzertfach Gesang bei Prof. Karlheinz Hanser, Lied und Oratorium bei Charles Spencer, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien

    Mein größter Erfolg: Teilnahme am Young Singers Project der Salzburger Festspiele 2013 - verbunden mit Engagements wie der Rolle der Zweiten Elfe in "Ein Sommernachtstraum" (Shakespeare/Mendelssohn) unter Ivor Bolton.

    (c) Sophie Rennert

  • Sophie Rennert als Susanna/G.F. Händel: Susanna

    Sophie Rennert als Susanna/G.F. Händel: Susanna

    (c) Joanna Piestrzynska

  • Sophie Rennert als Cherubino/W.A. Mozart: Le Nozze di Figaro

    Sophie Rennert als Cherubino/W.A. Mozart: Le Nozze di Figaro

    (c) Darko Gorenak

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Was ist Kunst?

Das ganze Leben, wenn man Glück hat!

Wie sind Sie zur Kunst gekommen?

Ich bin in einer Musikerfamilie aufgewachsen und war seit ich mich erinnern kann von Musik und Kunst im Allgemeinen umgeben. Im Nachhinein betrachtet ist mir also gar nichts anderes übrig geblieben, als selbst Künstlerin zu werden.

Kommt Kunst von können, müssen oder wollen?

Von können, da man ohne die nötigen Fertigkeiten den eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden kann.

Von müssen, da sie ein inneres Bedürfnis sein muss, um sich immer weiter zu entwickeln.

Von wollen, da sie ohne die Lust an der Sache nur halb so schön wäre.

Wo würden Sie am liebsten auftreten?

Ich würde gerne wieder in Japan auftreten. Ich habe selten so großen Respekt und so hohe Anerkennung für meine Arbeit erhalten wie in diesem Land.

Mit wem würden Sie gerne zusammenarbeiten?

Mit jungen, engagierten Leuten, die Freude daran haben, gemeinsam Neues zu (er)finden

Wie viel Markt verträgt die Kunst?

Solange sie nicht zum Selbstzweck wird, ist die Vermarktung von Kunst wichtig. Wir haben heute Medien zur Verfügung, die es ermöglichen, künstlerisches Gedankengut überallhin zu verbreiten - wir sollten das nutzen.

Und wie viel Kunst verträgt der Markt?

Viel. Die Kunst ist eine Botschafterin. Ich bin aber gegen die Verwendung von künstlerischen Medien als bloßes "Hintergrundgeräusch", wie zum Beispiel die teils wahllose Zwangsbeschallung in Kaufhäusern. Ein Kunstwerk bzw. ein Musikstück sollte für sich wirken und nicht nebenbei gehen.

Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?

Für gutes Essen. Mit leerem Magen wirken alle Sorgen größer.

Wo sehen Sie sich in zehn Jahren?

Ich hätte gerne ein geregeltes Berufs- und Privatleben (soweit es als Sängerin möglich ist). Dabei halte ich nicht an fixen Zukunftsplänen fest. Ich glaube daran, dass gewisse Dinge nicht in meiner Hand liegen.

Wann und wo sind Sie das letzte Mal unangenehm aufgefallen?

Vor einiger Zeit in einem vollbesetzten Zugabteil war ich vertieft in ein neues Stück und habe unbewusst unverständliche Silben vor mich hin gesungen. Eine besorgte Dame flüchtete mit ihren Kindern mit den Worten: "Verrückte gibt's!" Ich nahm es mit Humor und genoss fortan den Luxus eines beinfreien Fensterplatzes...

Wollen Sie die Welt verändern?

Auf jeden Fall!