Glatt & Verkehrt

26. April 2017, 12:23

Die Reise beginnt dieses Jahr in Brasilien, wo ausgerechnet Kolonialismus und Sklavenhandel zu einer reichhaltigen Musiktradition geführt haben. Europäische, afrikanische und indigene Einflüsse werden auch heute noch in der Musik von Benjamin Taubkin hörbar. Der Komponist und Pianist, der heute Abend eigene Arrangements zum Besten gibt, habe dem Festival Glatt & Verkehrt schon früher zauberhafte Momente beschert, schwärmt Albert Hosp, Ö1-Musikredakteur und Kurator von Glatt & Verkehrt.

Mit dem Brasilien-Abend im Wolkenturm Grafenegg eröffnet Glatt & Verkehrt den diesjährigen Konzertreigen, bei dem Koryphäen der ethnischen Musik aus aller Welt auf junge Talente treffen und mit ihnen gemeinsam Neues ausprobieren. Weltmusik befinde sich derzeit im Wandel, sagt Albert Hosp, suchte sie früher vor allem die Nähe zu Pop und Jazz, so fusioniere sie heute immer öfter mit avantgardistischer, sogenannter E-Musik. Für Glatt & Verkehrt habe das weitreichende Folgen, erklärt Hosp.

So könnte auch das mexikanische Duo Cabezas de Cera für Begeisterung sorgen, das mit teilweise selbstgebauten Schlag-, Zupf- und Streichinstrumente eine ganz eigenwillige Form der Kammermusik produziert. Die beiden Musiker treffen bei Glatt & Verkehrt auf den österreichischen Trompeter Franz Hautzinger. Im Rahmen eines kleinen Pianisten-Schwerpunkts gastieren beim Festival zudem etwa Paul Gulda zusammen mit den slowakischen Gypsy Devils oder die kubanische Jazzlegende Chucho Valdés. Als Vertreter einer aufblühenden Folk-Music-Szene wird tags darauf der britische Singer-Songwriter Sam Lee auf die Bühne treten.

An vier Tagen präsentiert Glatt & Verkehrt Ende Juli sein Hauptprogramm. Ö1 zeichnet alle Konzerte auf und überträgt sie teilweise live. Aber auch schon in den kommenden Wochen bespielt das Festival die Wachau mit Konzerten und Musikwerkstätten - einige davon bei freiem Eintritt.

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