Sommerkino: Von "Jack the Ripper" bis "Amour"

Ob St. Pölten, Klagenfurt oder Wien - in ganz Österreich starten dieser Tage wieder diverse Sommerkinos mit ihren Freiluftprogrammen. Insgesamt gibt es heuer in ganz Österreich um die vierzig Open-Air-Kino-Angebote. Die Programme richten sich an alle Generationen, gezeigt werden Klassiker genauso wie Blockbuster.

Morgenjournal, 1.7.2013

Zum bereits sechsten Mal veranstalten Viennale und Filmarchiv Austria gemeinsam im Wiener Augartenspitz "Kino wie noch nie". Das Programm lädt wie immer zu einem Streifzug durch die Filmgeschichte ein. Mit Klassikern wie "King Kong" oder Hitchcocks "Die Vögel", bis hin zu neueren Produktionen wie Karl Markovics Film "Atmen".

Kleine Schwerpunkte im Rahmen von "Kino wie noch nie" sind heuer dem Schauspieler Christoph Waltz, sowie dem Anfang April verstorbenen Kultregisseur Jess Franco gewidmet. Klaus Kinski ist da etwa in "Jack The Ripper" als Serienmörder zu sehen, oder dann auch an der Seite von Christopher Lee in "Nachts, wenn Dracula erwacht". Jess Francos Arbeiten dabei auf Schlagworte wie Horror, Trash oder Porno zu reduzieren, sei zu einfach. Und das wolle man mit diesem kleinen Special auch zeigen, so Thomas Ballhausen vom Filmarchiv.

Wesentlich entspannter dürfte jedenfalls die Eröffnung von "Kino wie noch nie" ausfallen, das am Donnerstag mit Sebastian Lelios Film "Gloria" startet, einem humorvollen Porträtfilm über das Älterwerden, ein idealer Eröffnungsfilm, so Ballhausen.

Breit gefächertes Angebot

Generationenübergreifend ist dann auch ein gutes Stichwort wenn man sich allgemein das breit gefächerte Angebot der diversen Sommerkinos anschaut. Hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Viele Kinos nutzen die Gelegenheit, um Publikumsrenner der letzten Jahre noch einmal auf die Leinwand zu bringen. Wie etwa das Mythos Filmfestival in Klosterneuburg, das Kino am Dach in Wien oder das Moviemento in Linz. Quentin Tarantinos jüngste Produktion "Django Unchained" findet sich da auf diversen Programmen wieder, oder auch Michael Hanekes "Amour".

Etwas risikofreudiger präsentiert sich dagegen das schon am Wochenende gestartete "Kino unter Sternen" am Wiener Karlsplatz mit einem gewohnt abwechslungsreichen und spannenden Programm. Unter dem Titel "Richtung Zukunft. Aufbrüche und Versprechungen", gibt es da etwa eine eigene Programmschiene, die dem Frühwerk österreichischer Filmemacher und -macherinnen gewidmet ist. Von Marie Kreutzer über Peter Patzak hin zu Florian Flicker.

Heute Abend ist am Karlsplatz der Stummfilm "Murders in the Rue Morgue" mit Bela Lugosi zu sehen. Und auch bei "Kino wie noch nie" stehen wieder einige Stummfilme auf dem Programm - dort im Rahmen der Cinema Sessions sogar mit Live-Vertonung. Hier wird unter anderem auch eine vom Filmarchiv restaurierte Fassung von Robert Wienes' "Orlacs Hände" zu sehen sein, ein Klassiker des österreichischen Horrorkinos, schwärmt Thomas Ballhausen. Für Abwechslung im Freiluft-Kinosommer ist jedenfalls gesorgt.