Snowden will Asyl in Russland - und Österreich

Spionage-Aufdecker Edward Snowden hat angeblich in mehr als zwanzig Staaten um Asyl angesucht - auch in Österreich, berichtet der Internet-Enthüller Wikileaks. Der russische Präsident Putin hat Snowden bereits ein Bleiberecht in Aussicht gestellt und riskiert damit zusätzliche Verschlechterung der Beziehungen mit Washington.

Morgenjournal, 2.7.2013

Snowden in Sackgasse

Schon am Sonntag habe Edward Snowden in Russland um Asyl angesucht. Das bestätigt ein Beamter der Konsularabteilung des Flughafens Scheremetewo. Dort sitzt Snowden seit einer Woche im Transitbereich fest, nachdem die USA seinen Pass ungültig gestempelt haben. Snowdens Antrag sei logisch, meinen russische Experten. Er befinde sich einer Sackgasse und Russland sei das einzige Land, das einen offenen Konflikt mit den USA riskiere.

Austausch gegen russische Agenten?

Tatsächlich stellte Präsident Putin Snowden Bleiberecht in Aussicht. Allerdings nur, wenn dieser aufhöre, den USA zu schaden. Doch es steht fest, dass russisches Asyl für Snowden die angespannten Beziehungen zwischen Moskau und Washington weiter schwer belasten würden. Präsident Putin betont auch, man werde Snowden nicht an die USA ausliefern, Russland tue das nie. Allerdings habe man habe man in der Vergangenheit schon Ausländer gegen gefangene russische Agenten ausgetauscht.

Seither wird in Moskau spekuliert, Russland könnte Snowden gegen zwei in den USA verurteilte Russen austauschen. Snowden selbst kritisiert unterdessen sein Heimatland USA scharf. Durch die Annullierung seines Passes sei er nun staatenlos, ausserdem sei er seines Grundrechts auf Asyl beraubt worden.